
Cathy Berberian (1925 – 1983), mit bürgerlichem Namen Catherine Anahid Berberian, war eine amerikanische Mezzo-Sopranistin und Komponistin. Sie stammte aus einer armenischen Familie und wuchs in Attleboro, Massachusetts, USA auf. Sie studierte Theater und Musik an der Columbia University in New York City, und Gesang in Paris bei der Sopranistin Marya Freund sowie am Conservatorio di Musica in Mailand bei Giorgina del Vigo. Von 1950 bis 1964 war Berberian mit Luciano Berio verheiratet, den sie während ihres Studiums in Mailand traf. Ihre gemeinsame Tochter, Cristina Berio, wurde 1953 geboren.
Berberian and Berio arbeiteten während und nach ihrer Ehe künstlerisch eng zusammen. Er schrieb für sie Thema (Omaggio a Joyce) (1958), Circles (1960), Visage (1961), Folk Songs (1964–73), Sequenza III (1965) und Recital I (for Cathy) (1972). Nach ihrem Tod entstand die Komposition Requies: in memoriam Cathy Berberian, die in Lausanne am 26. März 1984 uraufgeführt wurde. Berberian arbeitete eng mit vielen Komponisten der zeitgenössischen Musik ihrer Zeit zusammen, neben Berio mit Bruno Maderna, John Cage, Henri Pousseur, Sylvano Bussotti, Darius Milhaud und Igor Strawinsky.
Berberian beherrschte eine außergewöhnlich große Spannbreite an Stilen und Stimmcharakteren, zwischen denen sie schnell wechseln konnte. In ihrem programmatischen Text „The New Vocality in Contemporary Music“ (1966), konzipiert sie eine neue Rolle für die Stimme und Performance in der zeitgenössischen Musik. Im Unterschied zur traditionellen Opernpraxis, in der die Sänger*innen hauptsächlich einen Schönklang produzieren sollen, verwendet die New Vocality „die Stimme mit einer unbegrenzten Spannbreite von vokalen Stilen, die sowohl die Geschichte der Musik als auch alle Aspekte des Klangs umfassen.“ Darüber hinaus sollen die Vokalist*innen zu Komponierenden der Live Performance werden, und „die Stimme in allen Aspekten der Klanghervorbringung verwenden; ein Prozess, der so flexibel wie verschiedenen Gesichtsausdrücke verwendet werden kann.“ Sie ist berühmt für ihre abwechslungsreichen Recitals, in denen sie verschiedene Stimmgenres im Kontext der klassischen Musik präsentierte, darunter Arrangements von Beatles-Songs und Volksliedern aus verschiedenen Ländern und Kulturen.
Stand: September 2025