
© Berliner Festspiele, photo: Dave Grossmann
Das 46. Theatertreffen der Jugend zeigt vom 30. Mai bis 6. Juni 2025 acht Produktionen aus acht Bundesländern.
Die Themen handeln vom Umgang mit Gefühlen wie Angst, Wut und Einsamkeit. Auch Erwachsenwerden, Identitätsfindung und Social Media spielen eine Rolle. Zudem werden Fußball, Migration und Aktivismus, aber auch das Bildungssystem und der Kapitalismus sowie Krieg und Frieden thematisiert.
Bei der Eröffnung am 30. Mai im Haus der Berliner Festspiele stellen sich die ausgewählten Preisträger*innen dem Publikum vor. Das Bühnenprogramm des Theatertreffen der Jugend mit der Inszenierung „Project Fear“ vom Berliner Jugendensemble 24 der jugendtheaterwerkstatt Spandau eröffnet. Ein Rahmenprogramm mit Konzert, Lesung, Talk und Partys ergänzt den Spielplan.
Der vollständige Spielplan ist auf der Website veröffentlicht, der Ticketverkauf hat begonnen.
Der Eröffnungsabend am 30. Mai beginnt mit Musik der Berlinerin Lyio und einem Prolog von Malak Aderounmu. Weitere Gäste sind Canip Gündoğdu, Mitglied der Jury des Theatertreffen der Jugend und Susanne Chrudina, Leiterin der Treffen junge Szene. Die Moderation übernehmen Rahmatallah Ramzi und Lene Wollwerth. Anschließend folgt der Auftakt des Bühnenprogramms vom Jugendensemble 24 der jugendtheaterwerkstatt Spandau mit der Inszenierung „Project Fear”. Hier ist der Name Programm: Ein Jahr lang hat sich die Theatergruppe mit den eigenen Ängsten und denen der heutigen Gesellschaft beschäftigt. Unweigerlich bot das Internet kaufbare Lösungsvorschläge an, die die Theatergruppe in einer Kritik am neoliberalen System auf die Bühne bringt.
Am 31. Mai holt das Ensemble des Bellevue di Monaco mit „Global Player” den Fußball ins Theater. Über die Verheißungen des Profifußballs, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ungleichheit zu überwinden, nähert sich das Stück verschiedenen Grenzerfahrungen der jungen Schauspieler*innen und zieht eine Verbindungslinie zu den kapitalistischen Global Playern und zum EU-Grenzregime.
Im Rahmen des Festivals „UNART“ entstand 2024 die Performance „SCHLAG ZEILEN“, die am 1. Juni erneut aufgeführt wird. Die drei Performerinnen tragen ihre Gefühlswelt beim Konsumieren von Schlagzeilen verschiedener Medien nach außen. Eine Auseinandersetzung, die zum Nachdenken über die Vielfalt von Aktivismus und den Umgang mit eigenen Privilegien anregt.
Im direkten Anschluss verarbeitet die Theatergruppe TaGGS des Goethe Gymnasiums aus Schwerin in der Inszenierung „Nur die Freiheit?“ Biografien und Familiengeschichten. Frei nach „Die Räuber“ von Friedrich Schiller werden eigene Klassismuserfahrungen, Genderthemen, Erfahrungen mit der Identitätsfindung und dem Verorten in der eigenen Gruppe sowie das Hinterfragen elterlicher Autorität auf die Bühne gebracht.
Mit einem Kollegen Schillers beschäftigt sich am 2. Juni die Theatergruppe Leistungszentrum Schwarzer Kasten der Albert-Einstein-Schule aus Groß-Bieberau. „My Body is a Cage“ versetzt „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe in den Klassenraum, wo das literarische Material humorvoll mit einer fundierten Kritik am aktuellen Bildungssystem verbunden wird.
Die Theatergruppe der Berufsbildenden Schule Haarentor und der Fachoberschule des Bildungszentrums für Technik und Gestaltung in Oldenburg präsentiert am 3. Juni das Stück „Flügelschläge“ aus der Reihe Schule.Spiel.Theater. Im Zentrum stehen Konflikte zwischen Kindern und Eltern auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Die Grundlage bildet die antike Sage von Dädalus und Ikarus. Das Ensemble besteht aus 16 Spieler*innen aus sieben verschiedenen Ländern und neben Deutsch sind auch viele andere Sprachen auf der Bühne zu erleben.
Am 4. Juni folgt die Inszenierung „dazwischen“ vom Piccolo Theater Jugendclub in Cottbus für ein Publikum ab 14 Jahren. Basierend auf den Ergebnissen vorangegangener Schreibworkshops, Texten von Brecht bis Borchert und einer aufbauenden Tanzchoreografie nähert sich das Stück dem Thema Frieden. Dieser Zustand „dazwischen“ – Frieden zwischen den Kriegen – wird als etwas Aktives verstanden und in Zusammenhang mit Ideen zu Heimat und Herkunft gedacht.
Den Abschluss des Bühnenprogramms bildet am 5. Juni „Maschallah“, entwickelt von jungen Menschen aus Weimar und Umgebung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar. Der arabische Titel drückt Anerkennung und Freude aus. Gleichzeitig verbirgt sich dahinter eine Anspielung auf die Lyrikerin Mascha Kaléko, mit der sich die Theatergruppe intensiv auseinandergesetzt hat. Auf diesen krönenden Abschluss folgt die große Abschlussparty für alle Teilnehmenden und Gäste.
Rahmenprogramm
Parallel zum Bühnenprogramm findet ein Rahmenprogramm mit Theaterschaffenden und ehemaligen Teilnehmenden der Treffen junge Szene statt: Am 2. Juni tritt die Band „kleinstadt“ im Oberen Foyer auf. Am 3. Juni schließt sich dort eine Lesung mit ehemaligen Preisträger*innen des Treffen junger Autor*innen zu den Themen „Meine Wirklichkeit – unsere Wirklichkeit“ an. Im Talk „Zukunftswege – Berufe im Theater“ am 2. Juni stellen Vertreter*innen verschiedener Institutionen einen Ausblick zu Arbeitsfeldern und Ausbildungsmöglichkeiten im Theater vor.
Magazin und Festivalzeitung
Das Magazin stellt die Ensembles und ihre Produktionen vor und erscheint zu Festivalbeginn.
Zudem begleiten auch in diesem Jahr ehemalige Preisträger*innen des Treffen junger Autor*innen das Programm mit der täglich erscheinenden Festivalzeitung.
Theatertreffen der Jugend in der Mediathek
Sämtliche Produktionen sowie ausgewählte Veranstaltungen des Rahmenprogramms werden noch während des Festivals in der BerlinerFestspiele Mediathek veröffentlicht und stehen für ein Jahr zum Nachschauen bereit.
Der Spielplan ist online. Der Ticketvorverkauf hat begonnen.
Pressebilder sind auf der Websitevon ARTEFAKT Kulturkonzepte verfügbar.
Die Treffen junge Szene der Berliner Festspiele
Mit den Treffen junge Szene in vier Sparten bieten die Berliner Festspiele der jungen Kunst eine Plattform im jährlichen Programm: Nach dem Theatertreffen der Jugend findet vom 27. September bis 3. Oktober das Tanztreffen der Jugend im Haus der Berliner Festspiele statt.
Vom 19. bis 24. November folgt das Treffen junge Musikszene, Bewerbungen sind noch bis zum 30. Juli 2025 möglich.
Das Treffen junger Autor*innen, findet in diesem Jahr erstmals parallel zum Treffen junge Musikszene im Haus der Berliner Festspiele statt, vom 20. bis 24. November, Bewerbungen sind noch bis zum 15. Juli 2025 möglich. Die beiden Treffen werden gemeinsam ein geballtes Programm mit Konzerten, Diskussionen und Lesungen präsentieren.
Das Theatertreffen der Jugend ist Teil der Treffen junge Szene der Berliner Festspiele und wird als Bundeswettbewerb gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Pressekontakt Treffen junge Szene
ARTEFAKT Kulturkonzepte
Damaris Schmitz und Stefan Hirtz
Tel.: +49 30 440 10 721
E-Mail: mail@artefakt-berlin.de
https://www.artefakt-berlin.de/aktuelle-projekte/theatertreffen-der-jugend-2025