Konzert | Berliner Orchester
Für die Staatsoper Unter den Linden schrieb Hans Werner Henze die „Konzertoper“ PHAEDRA, die im Rahmen des musikfest berlin uraufgeführt wird. Das Libretto des Lyrikers Christian Lehnert greift über den griechischen Mythos der Königin Phaedra, die in Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyt verfällt und damit eine ausweglose Katastrophe auslöst, weit hinaus. Der erste Teil der Oper folgt dem dramatischen Verlauf, wie er von Euripides über Racine bis zu Sarah Kane behandelt wurde; der zweite Teil greift jedoch auf einen mythologischen Strang zurück, der in Ovids Metamorphosen zu finden ist: Der zu Tode verwundete Hippolyt wird von der Göttin Artemis auf der Insel Nemi beinahe buchstäblich wieder zusammengesetzt, um unter dem Namen Virbius ein neues Dasein zu erleben, in dem er aber sein eigenes Bewusstsein nur noch kaleidoskopartig wahrnehmen kann. Bedrängt von der von den Toten zurückgekehrten Phaedra, den Göttinnen Artemis und Aphrodite, stellen sich für ihn die Wechselbeziehungen zwischen Menschen und Göttern neu dar. Olafur Eliasson übernimmt die Raumgestaltung, Peter Mussbach führt Regie und öffnet seine Staatsoper Unter den Linden für das exzellente Ensemble Modern und exquisite Solisten.
Phaedra
Konzertoper in zwei Akten [2006/07] Uraufführung
Text Christian Lehnert
Musik Hans Werner Henze [*1926]
Ensemble Modern
Musikalische Leitung Michael Boder
Inszenierung Peter Mussbach
Raum Olafur Eliasson
Kostüme Bernd Skodzig
Licht Olaf Freese
Dramaturgie Jens Schroth
Phaedra Maria Riccarda Wesseling (06., 08. + 10.09.) / Natascha Petrinsky (09.09.)
Aphrodite Marlis Petersen
Hippolyt John Mark Ainsley
Artemis Axel Köhler
Minotauros Lauri Vasar
Kompositionsauftrag und Koproduktion der Staatsoper Unter den Linden, des Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles, der Wiener Festwochen, der Alten Oper Frankfurt und der Berliner Festspiele.