Konzert | Streichquartette
Songlines
Kevin Volans stammt aus Südafrika. Er lebt heute in Irland. Wie die meisten weißen Südafrikaner wuchs er im Bewusstsein auf, eigentlich Europäer zu sein. Als er nach Schul- und Hochschulabschluss nach Europa kam, unter anderem als Student und Assistent von Karlheinz Stockhausen in Köln, erkannte er, wie tief ihn Afrika geprägt hat, der Kontinent, den die westliche Welt noch immer im Schatten ihres Interesses hält. Volans erforschte verschiedene Musiktraditionen von Südafrika bis Äthiopien und Ägypten und machte sie zum Gegenstand seines Komponierens. Als eines der wesentlichen Medien für seine schöpferischen Reflexionen wählte er die schlechthin klassische Gattung der europäischen Kammermusik, das Streichquartett. In ihr verarbeitete er afrikanische Inspirationen auch dann noch, als er in anderen Genres längst von ihnen abrückte, um sich gegen das Klischee vom »afrikanischen Minimalisten« zu wehren. In seinem neuesten Quartett verfolgt er allerdings andere Wege. Sein Interesse an minimalistischer Malerei und Architektur gab ihm die Grundidee. Das thematische Material des Werkes konzentriert sich um einen Klang. »Wenn Shiva tanzend dargestellt wird, erscheint er in einem Kreis von Flammen. Man gewinnt den Eindruck, er tanze auf der Stelle und bewege sich nicht davon weg. Das gefällt mir.«
Kevin Volans
Kevin Volans [geb. 1949]
Hunting: Gathering
Streichquartett Nr. 2 [1987]
Kevin Volans
The Songlines
Streichquartett Nr. 3 [1988, rev. 1993]
Kevin Volans
Shiva Dances
Streichquartett Nr. 9 [2004]
Duke Quartet
Luisa Fuller Violine
Rick Koster Violine
John Metcalfe Viola
Sophie Harris Violoncello