Konzert | Orchester zu Gast

Gewandhausorchester Leipzig

Alan Gilbert © Chris Lee

Alan Gilbert © Chris Lee

19:00 Uhr Einführung

„Aus den großen Zusammenhängen zwischen den einzelnen Sätzen, von denen mir anfangs träumte, ist nichts geworden“, schrieb Gustav Mahler 1896 über seine Dritte Symphonie. Der Komponist hatte zeitweise eine Satzfolge geplant, die auf der „Stufenfolge der Ideen“ von Arthur Schopenhauer beruhte: die fortschreitende Darstellung der verschiedenen Wesensstufen von der unbelebten Materie über die Pflanzen- und Tierwelt zum Menschen zu der Vorstellung einer metaphysisch verklärten, allumfassenden Liebe. Als geheimes Programm seiner Dritten notierte Mahler daher einmal:

1. Satz: Was mir das Felsgebirge erzählt
2. Satz: Was mir die Blumen auf der Wiese erzählen
3. Satz: Was mir die Tiere im Wald erzählen
4. Satz: Was mir der Mensch erzählt
5. Satz: Was mir die Engel erzählen
6. Satz: Was mir die Liebe erzählt

Diese Satzüberschriften ließ Mahler indessen nie veröffentlichen – nicht nur aus Angst, die Symphonie könne vom Publikum als Programmmusik missverstanden werden, sondern auch, weil das Werk im Laufe seiner Entstehung weit über die ursprüngliche Konzeption mitsamt ihren Plänen zu musikalischen Querverbindungen zwischen den Sätzen hinausgewachsen war.

Die Aufführung dieses monumentalen Werks liegt an diesem Abend ganz in der Hand Leipzigs, repräsentiert durch die Damen des Gewandhaus-Chors und des Chors der Oper Leipzig, durch den Gewandhaus Kinderchor und das Gewandhausorchester unter Alan Gilbert.

Gustav Mahler [1860-1911]
Symphonie Nr. 3 d-Moll
für großes Orchester, Altsolo, Knabenchor und Frauenchor [1895/96]

Erste Abteilung
I. Kräftig. Entschieden

Zweite Abteilung
II. Tempo di menuetto. Sehr mäßig
III. Comodo. Scherzando. Ohne Hast
IV. Sehr langsam. Misterioso. Durchaus ppp. „Oh Mensch! Gib acht!“
V. Lustig im Tempo und keck im Ausdruck. „Es sungen drei Engel“
VI. Langsam. Ruhevoll. Empfunden

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin