Konzert | Brahms / Schumann / Berliner Orchester
Matinee II
Donald Runnicles © Bettina Stöß
Ursprünglich als kammermusikalisches Werk konzipiert, entschloss sich Johannes Brahms erst auf den Rat des befreundeten Geigers Joseph Joachims hin, seine 1858 entstandene D-Dur Serenade op. 11 in eine Orchesterkomposition umzuwandeln. Die Bemerkung, es handele sich dann ja schon um eine Symphonie, wies Brahms allerdings entschieden zurück: „Ach, Gott, wenn man wagt, nach Beethoven noch Sinfonien zu schreiben, so müssten sie ganz anders aussehen!“ Es sollten noch 18 Jahre vergehen, bis Brahms schließlich den Mut fand, mit seiner Ersten Symphonie an die Öffentlichkeit zu treten. Die Selbstzweifel des Komponisten wurden dann allerdings reich belohnt, denn Brahms wurde nach der Uraufführung der Ersten Symphonie im Jahre 1876 von der Kritik zum musikalischen „Erben“ Beethovens ernannt. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles stellt das Orchester der Deutschen Oper Berlin Brahms’ an musikalischen Vorbildern wie Haydn und Mozart orientierte Serenade op. 11 in einen Kontext mit Anton Weberns Idyll für großes Orchester „Im Sommerwind“, das noch ganz im Bann der musikalischen Spätromantik steht. Andere Musik des 20. Jahrhunderts, die an die Tradition der romantischen Liedkomposition anschließt, ist in diesem Konzert mit Aribert Reimanns Anfang 1980 entstandenen „Drei Liedern“ nach Edgar Allan Poe vertreten.
Anton Webern [1883-1945]
Im Sommerwind
Idyll für großes Orchester [1904]
nach einem Gedicht von Bruno Wille
Aribert Reimann [*1936]
Drei Lieder für Sopran und Orchester [1980/82]
nach Gedichten von Edgar Allan Poe
I Sonnet-Silence “There are some qualities …”
II Dream-Land “By a route obscure and lonely …”
III To “I heed not that my earthly lot …”
Johannes Brahms [1833-1897]
Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11 [1857/58]
Laura Aikin Sopran
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin