Konzert | Ligeti und Langgaard / Gastorchester / Geigensolist*innen / Schlagwerk

Junge Deutsche Philharmonie

Verwitterte Jahresringe eines 1111 gefällten Baumstamms, Aztec Ruins National Monument San Juan, New Mexico, USA 1978 © Wikimedia Commons

Verwitterte Jahresringe eines 1111 gefällten Baumstamms, Aztec Ruins National Monument San Juan, New Mexico, USA 1978 © Wikimedia Commons

Einführung 10:00 Uhr

Edgard Varèses Bewunderung für Beethoven ist mehrfach verbürgt. Eine Fotografie zeigt ein Beethovenportrait auf seinem Arbeitsplatz. Beethoven verkörperte für ihn den Prototyp des modernen Komponisten. Beethoven stand auch Modell für die Titelfigur des Romans „Jean-Christophe“ des mit Varèse befreundeten Schriftstellers Romain Rolland, der in diese Figur auch Züge von Varèse einfließen ließ. Die Uraufführung von „Déserts“ 1954 in Paris unter der Leitung von Hermann Scherchen war ein Skandal. Mit Unverständnis reagierte das Publikum auf die Tonband-Einspielungen, mit denen Varèse seine musikalische Sprache weiter anreicherte. In Hamburg, wo „Déserts“ im gleichen Jahr in Hamburg unter Bruno Maderna gespielt wurde, war es dann ein großer Erfolg. Diesmal steuerte Karlheinz Stockhausen die Tonband-Interpolationen aus. Die Verschmelzung von äußeren Impulsen und Eindrücken mit inneren Bildern gilt für Varèses Wüstenstück wie für Ligetis Konzert für Violine und Orchester. Bei Ligeti führt ein Amalgam aus heterogene Eindrücken – Eindrücke afrikanischer Musik, Geometrie, nicht-temperierten Stimmungssystemen zu neuen rhythmischen Konstellationen, harmonischen Farben und Formprozessen.

Edgard Varèse [1883-1965]
Déserts
für 14 Blasinstrumente, Klavier, Schlagzeug und 3 Interpolationen für „electronically organized sound“ [1950-1954, rev. 1960/61]

György Ligeti [1923-2006]
Konzert für Violine und Orchester [1990, rev. 1992]

Ludwig van Beethoven [1770-1827]
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ [1802/03]

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation