Konzert

Collegium Vocale Gent

Philippe Herreweghe, Leitung
Bach: Messe h-Moll

Ein beschriebenes Notenblatt mit Schäden und handschriftlichen Ergänzungen

Autograph der Messe h-Moll mit Eintragungen von C.P.E. Bach © public domain via Staatsbibliothek zu Berlin

Bilanz eines Komponistenlebens – in seiner Messe h-Moll hat Johann Sebastian Bach noch einmal vielfältige Einflüsse zu außergewöhnlicher Musik verschmolzen. Beim Musikfest Berlin 2023 stellen sich Orchester und Chor des Collegium Vocale Gent gemeinsam mit erfahrenen Solist*innen in den Dienst dieses überkonfessionellen Werks. Die Leitung hat Philippe Herreweghe, dessen Konzert mit dem Collegium Vocale Gent vergangenes Jahr beim Musikfest Berlin gefeiert wurde.

Seine erste musikalische Großtat erledigte Philippe Herreweghe bereits mit Anfang zwanzig. Noch während des Studiums gründete er nämlich jenes Ensemble, das inzwischen seit mehr als 50 Jahren untrennbar mit seinem Namen verknüpft ist, das Collegium Vocale Gent: „Damals ging es in erster Linie darum, ein Bewusstsein für die richtige Phrasierung, Ornamentierung und Spieltechnik zurückzugewinnen. Erst nach zehn Jahren Lehrzeit habe ich es geschafft, diese Stilmittel als Handwerkszeug zu sehen, und mit ihrer Hilfe den Bach zu machen, von dem ich persönlich überzeugt bin.“ Herreweghe gilt mit seinem textorientierten und rhetorischen Ansatz als überragender Bach-Interpret und seine Lesarten mit historischem Instrumentarium und schlanker Chorbesetzung werden weltweit enthusiastisch aufgenommen. Beim Musikfest Berlin sind Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent und Philippe Herreweghe mit Johann Sebastian Bachs letzter großer künstlerischer Arbeit zu Gast: der Messe h-Moll. Bach schuf hier ein überkonfessionelles Werk, vertonte als protestantischer Kantor den lateinischen Text der katholischen Messliturgie. Mit der großen Vielfalt der musikalischen Formen und Stile, kontrapunktischer Dichte und konzertanter Leichtigkeit, kontemplativen Flächen und dramatischer Affektsprache bündelte er noch einmal den Reichtum seiner kompositorischen Möglichkeiten. Kein Wunder, dass das 99-seitige Manuskript dieses außergewöhnlichen Werks, aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin, heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört.

Konzertprogramm

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Messe h-Moll BWV 232 (1733, 1748/49)

Besetzung

Dorothee MieldsSopran
Margot OitzingerMezzosopran
Alex PotterCountertenor
Guy CuttingTenor
Peter KooijBariton

Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent
Philippe HerrewegheLeitung

19:10, Südfoyer
Einführungsveranstaltung

AbendprogrammCollegium Vocale Gent 13.9.2023

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin