Konzert

Kansas City Symphony

Matthias Pintscher, Leitung

100 Jahre „Rhapsody in Blue“
Ives / Gershwin / Copland

Kostümiertes Mädchen mit US-Flagge

New England Holiday: Ein Mädchen feiert den 4. Juli 1916 als personifizierte Freiheit. © Glasshouse Images / Alamy Stock Foto

Mit den Symphonikern aus Kansas City lernt Berlin ein junges amerikanisches Orchester kennen – 1982 gegründet, zieht es heute mit innovativen Programmen ein vielfältiges Publikum an. Bei der Antrittstournee seines neuen Musikdirektors Matthias Pintscher erkundet es die reiche Kunstmusik-Tradition der USA mit Stücken des Jubilars Charles Ives, Aaron Copland und George Gershwins „Rhapsody in Blue“ – die in diesem Jahr hundertsten Geburtstag feiert.

18:00, Ausstellungsfoyer Kammermusiksaal
Anstelle einer Einführung: „Quartett der Kritiker“

Kansas City Symphony? Die internationale Presse ist lange schon begeistert, ein Weltklasseorchester, heißt es. Für Matthias Pintscher, der nicht nur Renommee als Dirigent – er leitet u. a. das Pariser Ensemble intercontemporain, gegründet 1976 von Pierre Boulez – sondern auch als Komponist besitzt, hat es sich wohl ähnlich angefühlt: „Es war, als ob wir uns schon lange gekannt hätten und wir musikalisch nur dort weiter machen mussten, wo wir aufgehört hatten.“ Zur Saison 2024/25 wird Pintscher fünfter Musikdirektor der amerikanischen Spitzenformation. Für seine Antrittstournee hat er „Decoration Day” und „The Fourth of July” von Charles Ives ausgewählt, dessen 150. Geburtstag und 70. Todestag 2024 gefeiert wird – klingende „Erinnerungen eines Mannes an bestimmte Feiertage seiner Kindheit“, die ungeachtet der vielen Hymnen und patriotische Gesänge, die anklingen, „eher der Natur als dem Hurrapatriotismus“ nahestehen, wie Ives sie beschreibt. Mit der „Rhapsody in Blue” folgt ein „musikalisches Kaleidoskop Amerikas” (George Gershwin), das längst zu den US-Klassikern der Musikgeschichte zählt. Abgerundet wird der Abend mit Aaron Coplands 3. Sinfonie, deren Finale seine „Fanfare for the Common Man“ zitiert, die nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg entstand. Die Musik dieses groß dimensionierten Werks in üppiger Besetzung reicht von fein gesponnenen Linien wechselnder Instrumentengruppen bis hin zu intensiven Klangballungen des vollen Orchesters – und avancierte umgehend zu einem nationalen Symbol, das Komponist und Dirigent Leonard Bernstein in eine Reihe mit Washington Monument oder Lincoln Memorial gestellt wissen wollte.

Programm

Charles Ives (1874 – 1954)
Decoration Day (1915/24)
The Fourth of July (1914/31)

George Gershwin (1898 – 1937)
Rhapsody in Blue (1924)

Aaron Copland (1900 – 1990)
Symphony No. 3 (1946)

Mitwirkende

Conrad Tao – Klavier

Kansas City Symphony
Matthias Pintscher – Leitung

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin