
John Zorn © Chad Batka
John Zorn ist ein Musiker, der sich den gängigen Einordnungen entzieht. Er wurde am 2. September 1953 in New York geboren und ist seiner Heimatstadt, abgesehen von seiner Collegezeit in St. Louis und einem kurzen Abstecher an die amerikanische Westküste, treu geblieben. Mit seiner Mitte der 1970er Jahre begonnenen Bühnenkarriere gehört Zorn zu den Veteranen der experimentell-avantgardistisch ausgerichteten Jazz- und Rockmusikszene New Yorks, in der das Vermischen von Stilebenen und Genres unter dem Begriff „Fusion“ zum künstlerischen Programm gehört. John Zorn ist darüber hinaus seit den 1990er Jahren auch mit konventionell notierten Werken der Kunstmusik für die verschiedensten Besetzungen vom Soloinstrument bis zum Symphonieorchester hervorgetreten. Zu seinem musikalischen Hintergrund zählen Jazzgrößen wie Ornette Coleman ebenso wie die Komponisten der neuen Musik von Arnold Schönberg bis zu Eliott Carter.
Zorns Schaffen ist kaum überblickbar, allein über das von ihm gegründete Label Tzadik sind etwa 150 Alben Zorns erhältlich. Auch wenn sich seine Musik nicht auf einen einheitlichen Nenner bringen lässt, hat das Prinzip des Zusammensetzens disparater Materialien zu Kaleidoskop artigen Collagen fundamentale Bedeutung für sein Schaffen. Als ausübender Musiker ist Zorn vor allem ein virtuoser Saxophonspieler, er ist in seinen Performances aber auch mit vielen anderen Instrumenten aufgetreten und produziert seine Aufnahmen im Tonstudio selbst. Dabei ist sein Label Tzadik nicht auf die eigene Musik begrenzt, sondern bietet mit einer enormen Zahl an Veröffentlichungen zahlreichen anderen Musikern ein wichtiges Forum.
Stand: Juli 2017