100° Diaspora

Diese und weitere Fragen stellen 45 diasporische Künstler*innen-(Gruppen) auf fünf Bühnen an drei Tagen im Haus der Berliner Festspiele beim Bühnen- und Performancemarathon „100° Diaspora“. Das Programm ist inhaltlich nicht kuratiert: Künstler*innen konnten sich bewerben und wurden dem Prinzip first come, first served folgend und nach Möglichkeit der Umsetzung eingeladen. Mit dem Format „100° Diaspora“ verfolgt Performing Exiles das Ziel, eine möglichst große Bandbreite der diasporischen künstlerisch arbeitenden Szene Berlins zu präsentieren und Künstler*innen ein Format zu bieten, das umfassende Teilhabe ermöglicht. Der Open Call zur Teilnahme hat in kurzer Zeit enorme Resonanz erzeugt – Ein Zeichen dafür, wie groß und wie vielfältig diese Szene in Berlin ist und wie dringend es Aufführungsmöglichkeiten in der Stadt braucht. „100° Diaspora“ ist ein Versuch, die Grenzen und Möglichkeiten unserer gelebten politischen und gesellschaftlichen Realität ästhetisch erfahrbar zu machen. Das herausfordernde Programm mit mehr als 150 beteiligten Künstler*innen setzt bei Teilnehmer*innen, Besucher*innen und Veranstalter*innen gleichermaßen die Bereitschaft voraus, sich aufeinander, auf Widersprüchliches und auf Unvorhergesehenes einzulassen – inhaltlich und ästhetisch.

Mit dem Tagesticket lässt sich das Programm von „100° Diaspora“ im Haus der Berliner Festspiele individuell entdecken. Die Vorstellungen erstrecken sich von der Seitenbühne über die Hauptbühne bis hin zur Hinterbühne, ins Rangfoyer und in den Garten. Auch der „Club de Baile“, das Festivalzentrum in der Kassenhalle, bietet Raum für Begegnung und Austausch. Zur gemeinsamen Reflexion endet jeder Tag mit einem Mitternachtsgespäch: Hier sind Dramaturg*innen und Programmmacher*innen eingeladen, über das Gesehene zu sprechen und es in Bezug zu setzen.

Das Goethe-Institut im Exil unterstützt das Rahmenprogramm von „100° Diaspora“ als Kooperationspartner. Neben der gemeinsamen Planung und Durchführung der Mitternachtsgespräche bietet das Goethe-Institut im Exil den Workshop „Funding the Future: Navigating Cultural Funding in Germany and Europe.“ an. Hier erhalten Künstler*innen und Teilnehmer*innen von „100° Diaspora“ Einblicke sowie ‚hands-on‘ Beratung zu transnationaler Kulturförderung in Deutschland und Europa. Der Workshop wird angeleitet durch Sebastian Hoffmann (International Theatre Institute) und Alessia Caratelli (Culture Moves Europe, Goethe-Institut).