
AnA Maria Rodriguez © Walter Uwe
AnA Maria Rodriguez verknüpft in ihren Werken die Spontaneität der Improvisation mit ausformulierten Partituren. Sie interagiert als Laptopkünstlerin mit den Musikern und beteiligt sich so an der Interpretation ihrer eigenen Werke. Gleichzeitig arbeitet sie in ihren Kompositionen, Konzertinstallationen oder szenischen Werken mit den konkreten akustischen und architektonischen Bedingungen des Aufführungsraumes. Thematisch kreisen ihre Arbeiten um Relationen zwischen Poesie und Technologie. Diese Beziehung umfasst nicht nur die kompositorische Verwendung von Poesie und literarischen Vorlagen, sondern auch Methoden, um mit technologischen Mitteln den Perspektivreichtum der Poesie musikalisch zu entfalten. Heterogene Zeitschichten, vielfältige Räume, der Logik zuwiderlaufende Handlungsstränge wie in der Poesie knapp und sinnlich zu formulieren, ist ein wesentliches Anliegen von AnA Maria Rodriguez.
AnA Maria Rodriguez studierte Komposition, Klavier, Geschichte und Philosophie in Buenos Aires. Sie zog nach Barcelona, wo sie zusätzlich elektronische Musik und algorithmische Komposition bei Phonos Studios studierte. 1993 lud sie die Fraunhofer-Gesellschaft ein, mehrere Audioprojekte für ihre Fakultät für Künstliche Intelligenz zu entwickeln. Seit dieser Zeit komponierte Rodriguez zahlreiche Stücke, Konzertinstallationen, Mixed-Media- oder Musiktheaterwerke für eine Vielzahl von Instrumenten unter Verwendung von Live-Elektronik und Computertechnologie.
2005 war sie Mitbegründerin des Frauen-Ensembles Les Femmes Savantes, in dem AnA Maria als Objekt-, Keyboard- und Laptop-Spielerin auftritt. Sie arbeitete mit vielen Künstlern aus verschiedenen Genres zusammen, darunter Melita Dahl, Andreas Köpnick, Joanna Rajkowska (Video) und dem Dichter Ron Winkler. Seit 2015 entwickelt sie in enger Zusammenarbeit mit der belgischen Regisseurin Ingrid von Wantoch Rekowski und dem amerikanischen Bühnenbildner Fred Pommerehn die Musiktheaterinstallation The Stereoscope City mit Aufführungen in Reims (2015), Marseille (2016), Berlin (2016), Hannover (2017) und Kaohsiung (Taiwan/2019).
Die Werke von AnA Maria Rodiguez werden auf großen Festivals in und außerhalb Europas aufgeführt: Berlin in Lights (Carnegie Hall NYC), Brückenmusik Köln, ChiffrenBiennale Kiel, Donaueschinger Musiktage, Foro International de Música Nueva Mexico City, Forum Neuer Musik (DLF Köln), Heroines of Sound Festival Berlin, KunstFestspiele Herrenhausen, Les Musiques Marseille, MaerzMusik / Berliner Festspiele, November Musik Essen, Poesiefestival Berlin, Scènes d’Europe Reims, Tage für neue Kammermusik Witten, Transmediale Berlin, Wiener Festwochen, Wien Modern.
Stand: Oktober 2025