Ein Mann mit schwarzen kurzen Haaren und einem schwarzen Hemd schaut freundlich in die Kamera.

Alex Nante © Privat

Alex Nante

Die Kompositionen von Alex Nante sind von einer nächtlichen und traumhaften Atmosphäre geprägt, die den Zugang zu einer spirituellen Welt eröffnen. Geboren 1992 in Buenos Aires, hat er sich schon jetzt mit seinen Werken fest im Musikleben etabliert, wie allein die Uraufführungen der jüngsten Vergangenheit zeigen: Sowohl für das Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel als auch für das Haydn-Orchester Bozen unter Kent Nagano entstanden mit El Rio de Luz und O nata lux Orchesterwerke, die 2022 mit großem Erfolg zur Aufführung kamen. Im April 2024 folgte A Subtle Chain, interpretiert vom Orchester Les Siècles unter François-Xavier Roth mit der Sopranistin Jodie Devos am Théâtre des Champs-Élysées. Das Stück realisierte Alex Nante während einer Residency, für die er als erster Preisträger des vom Théâtre des Champs- Elysées, der Villa Albertine und der Juilliard School geschaffenen Pizar Prize nach New York eingeladen wurde.

Die Sinfonie Nr, 3 Anahata für Sopran, Bariton, Chor und Orchester erklang im Juni 2025 in der Elbphilharmonie mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung ihres Widmungsträgers Kent Nagano in dessen Abschiedskonzert als Hamburgischer Generalmusikdirektor. Auch in der Saison 2025/26 kommt ein Werk zur Uraufführung, das auf Initiative von Kent Nagano in Auftrag gegeben wurde: Unter seiner Leitung brachte die Dresdner Philharmonie im Oktober mit Bezug auf Bachs Choral BWV 302 die Komposition Ein feste Burg ist unser Gott zu Gehör. Schon im Sommer 2025 kam Alex Nantes neues Saxophonkonzert Desde el umbral mit dem Solisten Claude Delangle zur Uraufführung, das beim SAXGO Festival in Slowenien in der Version mit Streichorchester und in Fontainebleau in der Version mit Streichquintett erklang. Ein neues Werk für das Ensemble Ecoute, das er vor zehn Jahren mitgegründet hatte, erklingt bei der Fondation Singer Polignac im Rahmen eines Porträtkonzertes.

Aufsehen erregt hatte schon 2021 seine Sinfonía del cuerpo de luz, die im Rahmen seiner Residency beim Orchestre National de Lille zur Uraufführung kam und für die Victoires de la musique classique nominiert wurde. Darauf folgte 2022 Luz de lejos, ein Klavierkonzert für Alexandre Tharaud, das 2023 vom Beethoven Orchester Bonn als deutsche Erstaufführung interpretiert wurde. Als Abschluss der Residenz in Lille wurde Mysterium für Erzähler, Sopran, Tenor, Chor und Orchester aus der Taufe gehoben. 2021 kam auch sein erstes Streichquartett Prima Materia beim Lucerne Festival mit dem Quatuor Diotima zur Uraufführung, gefolgt von Escenas y sueños, komponiert für das JACK Quartet.

Der junge Argentinier, der auch als Gitarrist, Pianist und Dirigent ausgebildet ist, hat bei George Benjamin, Peter Eötvös, Stefano Gervasoni, Luis Mucillo, Santiago Santero und Daniel D'Adamo studiert und Abschlüsse des Conservatoire de Paris, der Nationalen Universität der Künste Argentiniens, der Université Paris 8, des Conservatoire de Reims und des King’s College London erworben. Die ersten großen Uraufführungen fanden im Zusammenhang mit den zahlreichen frühen Auszeichnungen für Alex Nante statt. Dazu zählen Werke wie Fulgor, (1. Preis 2010 Daegu Contemporary Music Orchestra Competition, Südkorea), Tres sueños lúcidos (1. Preis Kompositionswettbewerb „Guillermo Graetzer“ 2013, UA mit dem Orquesta Sinfónica Nacional 2017), La pérégrination vers l’Ouest (Orchestre National d’Île de France, Kompositionspreis Île de Créations 2015) und Helles Bild (Sinfonieorchester Basel, Basler Kompositionswettbewerb 2019). Mehrere Werke entstanden 2018 im Rahmen des Peter Eötvös Mentoring Programms; unter anderem kam das Flötenkonzert de luz y sueño mit dem Hungarian Radio Symphony Orchestra zur Uraufführung. Zwei große Aufträge folgten für das Jahr 2019: Das Orquesta Filarmónica de Buenos Aires brachte am Teatro Colon Invocación zur Uraufführung; Las noches de las piedras wurde vom Ensemble Musikfabrik unter Peter Eötvös in Köln aus der Taufe gehoben. Ebenfalls 2019 erhielt Alex Nante den Prix de composition la Fondation Salabert für Estrella de la mañana nach Gedichten von Jacobo Fijman – ein Beispiel für den Einfluss mystischer Poesie aus Ost und West in vielen seiner Vokalwerke.

Alex Nante ist Gründer und künstlerischer Leiter des Vokalensembles Terra Lucida, das sich zur Aufgabe gemacht hat, sakrale Musik verschiedener Traditionen aufzuführen und so zum interreligiösen und interkulturellen Dialog beizutragen. Das Ensemble tritt regelmäßig in Krankenhäusern auf, arbeitet mit verschiedenen sozialen Projekten zusammen und setzt sich dafür ein, mit Musik Gemeinschaft zu stiften und zu stärken. Seine CD Le Fil d’Ariane stellt in Zusammenarbeit mit der Geigerin Marianne Piketty und Le Concert Idéal seine Musik der von Pietro Locatelli gegenüber. Mehrfach wurde Alex Nante mit Arbeitsstipendien und Kompositionspreisen ausgezeichnet, darunter vom Mozarteum Argentino, Ibermúsica, Fondation Banque Populaire, Académie Musical de Villecroze, Académie des Beaux-Arts – Institut de France und Herrenhaus Edenkoben. Alex Nantes Werke werden von Durand/Universal Music Publishing Classical und Éditions Henry Lemoine verlegt.