Konzert
Zum Abschluss der MaerzMusik ein außergewöhnliches Projekt der Begegnung von Pop und Avantgarde: zeitkratzer, ein international zusammengesetztes Ensemble komponierender Musiker, das in den letzten Jahren hohes Renommee in der Zusammenarbeit mit „genrefremden“ Musikern und Komponisten erworben hat, setzt sich mit dem Werk des weltberühmten Popstars Lou Reed auseinander. Lou Reed hatte 1975 ein geheimnisumwittertes Album „Metal Machine Music“ veröffentlicht, das keine Songs, sondern einzig vier 16-minütige Stücke aus Geräuschcollagen und Feedbackklängen enthielt. Dieses Album war damals eine Sensation und Provokation zugleich. Es war nicht nur der Auftakt, in der avancierten Rockmusik vermehrt Geräusche, konkrete und „schmutzige“ Klänge, Klänge des Industriellen, einzusetzen, sondern es war die Geburtsstunde der Industrial und Noise Music. Diese Musik, die mit herkömmlicher analoger Technik im Tonstudio entstand, wird nun unter Autorisierung und Mitwirkung von Lou Reed rückübersetzt in eine mit akustischen Instrumenten gespielte Version. Zu einem Zeitpunkt, wo die Technologie des Samplens und der Montage beliebiger Sounds, Klänge und Geräusche längst auf digitaler Grundlage Allgemeingut geworden ist, erfährt der Prototyp dieser Bewegung eine historisch paradoxe, sozusagen über die Bande gespielte Wiederbelebung.
„13 Pieces: Meditations on Poe“ entstand aus Material, dass Lou Reed für Robert Wilsons „POEtry komponiert hat, das 2000 in Hamburg Premiere hatte.
Lou Reed
13 Pieces: Meditations on Poe
Lou Reed
Metal Machine Music
Urauffühung der Instrumentalfassung
Ensemble zeitkratzer
Reinhold Friedl – Künstlerische Leitung
Lou Reed, Mike Rathke – Klangregie
Atelier Markgraph – Bühne
Atelier Stromberg – Lichtdesign
bei „13 Pieces: Meditations on Poe“
Christian Messer – Dirigent
In Zusammenarbeit mit Atelier Markgraph und Podewil
Mit freundlicher Unterstützung von Lufthansa AG und Grand Hyatt Berlin