Konzert | Dieter Schnebel 75

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Das Abschlusskonzert von MaerzMusik 2005 am 13. März 2005 ehrt einen der wichtigsten deutschen Komponisten der Gegenwart. Am Vorabend seines 75. Geburtstags wird das Deutsche Symphonie Orchester (DSO) unter Zsolt Nagy Dieter Schnebels Hauptwerk Sinfonie X aufführen. Schnebel arbeitete von 1987 bis 1992 an der 1992 in Donaueschingen uraufgeführten Sinfonie X für großes Orchester, Altstimme, Live-Elektronik und Tonband. Ursprünglich bestand das Werk aus zwei – auch einzeln aufführbaren – Sätzen, die durch eine auskomponierte Konzertpause von einander getrennt sind, die als Hommagekompositionen, teils als eine Aufarbeitung der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts zu verstehen sind. So nimmt etwa der Klavierkonzertsatz „Hymnus“ deutlich Bezug auf Olivier Messiaen. Doch über die abgeschlossenen Sätze hinaus will Sinfonie X mehr sein, in „Environments, Signalen, Klangräumen“ und „Zeitstücken“ - und in der musique concrète der „Stille“-Sektionen - zeigt sich Offenheit der Form, Sinfonie als Entwurf, die Utopie eines „Gesangs der Erde“. Im Auftrag der MaerzMusik hat Dieter Schnebel sein Werk, wie schon lange geplant, um einen großen dritten Satz mit ausgedehnten Chorpartien erweitert und damit komplettiert. Die nun gut dreistündige Aufführung dieses utopischen Werkes stellt ein einzigartiges Konzerterlebnis dar.

Dieter Schnebel
Sinfonie X
für großes Orchester, Soli, Chor, Live-Elektronik und Zuspiel (1992/2005)
UA der um Teil III erweiterten Neufassung
AW MaerzMusik zum 75. Geburtstag von Dieter Schnebel

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zsolt NagyLeitung
Isolde SiebertSopran
Susanne OttoAlt
Scot WeirTenor
Andreas FischerBass
Michael HirschSprecher

Chor des Lettischen Rundfunks
Sigvards KlavaEinstudierung

Elektronische Realisation:
Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestrundfunks e.V., Freiburg (Breisgau)
André RichardKünstlerische Leitung und Klangregie
Joachim HaasMusikinformatik und Klangregie
Michael AckerKlangregie

In Koproduktion mit Deutsches Symphonie-Orchester Berlin / ROC-GmbH und DeutschlandRadio Berlin, ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, mit Unterstützung der Stiftung Berliner Philharmoniker
Sendetermin: Samstag, den 2.4.2005, 19.05 bis 22.30 Uhr, DeutschlandRadio Berlin, Eigenproduktion/Erstsendung