Klanginstallation | Eröffnung

Martin Riches | Robert Ashley

Der auf den Isle of Wight geborene und in Berlin lebende Künstler Martin Riches baut seit Ende der 1970er Jahre kinetische Objekte, interaktive Installationen, Sprach- und Musikmaschinen. In den 1980er und 90er Jahren entstanden u.a. eine selbstspielende Geige und mehrere perkussive Instrumente. MaerzMusik präsentiert die 24 Piece Percussion Installation (1988) von Martin Riches, die die beiden Kompositionen von Tom Johnson Eight Pieces for 24 Piece Percussion Installation und Micro Miniatures spielt. Die Zusammenarbeit der seit langem befreundeten Künstler reicht bis ins Jahr 1983 zurück. Für die Flute Playing Machine (1979), die erste Musikmaschine von Riches, komponierte Tom Johnson die acht kurzen Stücke Reversibles. Seither entstand eine Vielzahl von Kompositionen für Riches selbstgefertigte, mechanische Instrumente. Was die Werke der beiden Künstler verbindet, ist die Klarheit und Einfachheit ihrer Arbeit, die Reduktion des Materials, die Offenlegung des Klangerzeugungsprozesses ebenso wie die Transparenz der musikalischen Strukturen. Die experimentellen, installativen Werke von Martin Riches gehen mit dem konzeptionellen Minimalismus Tom Johnson’s eine perfekte Symbiose ein. Die rationalen musikalischen Pattern werden durch die räumliche Platzierung der perkussiven Elemente der Installation in eine ästhetisch neue, figurative Form gebracht.

In einer Installation mit sieben Monitoren und Köpfhörern präsentiert MaerzMusik Music with Roots in the Aether, eine TV-Oper des amerikanischen Komponisten und Multimedia-Künstlers Robert Ashley. Interviews bzw. Performances mit David Behrman, Philip Glass, Alvin Lucier, Gordon Mumma, Pauline Oliveros, Roger Reynolds und Terry Riley – ein 14-stündiges Werk in dem Ashley Komponisten porträtierte, die er sehr schätzte, und zugleich eine umfangreiche Dokumentation zur amerikanischen neuen und experimentellen Musik der 1960er Jahre. Es sind Komponisten der „post-seriellen“ oder auch „post-Cage“ Bewegung, die durch ihre originären Werke von internationaler Bedeutung sind. Mit David Behrman, Alvin Lucier und Gordon Mumma hatte Robert Ashley die „Sonic Arts Union“ gegründet und tourte 1966-1976 durch Europa und die USA. Über viele Jahre sammelte er hier Ideen und Material. 1976 konnte dann die TV-Oper beim Festival d’Automne in Paris uraufgeführt werden. Seitdem wird sie als TV-Sendung oder auch als Installation gezeigt.

Installationen geöffnet 20.–29.3.2009 jeweils eine Stunde vor und nach den Veranstaltungen

Martin Riches
24 Piece Percussion Installation (1988)
Klanginstallation mit Kompositionen von Tom Johnson

Robert Ashley
Music with Roots in the Aether
Sieben 2-stündige TV-Produktionen (1976)
Installation mit sieben Monitoren und Kopfhörern

In Zusammenarbeit mit Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne, Kunst, Fotografie und Architektur