Performance
Transformation von Formen des Erinnerns in künstlerische Performance
Elaine Mitchener © Guido Mencari
Die Vokalistin Elaine Mitchener, bekannt für ihre Stilmixturen aus klassischer Musik, Gospel, Soul, Jazz und experimenteller freier Improvisation, und der Choreograf Dam Van Huynh erproben in ihrem neuen Projekt einen Begriff von Erinnerung als Akt der Verantwortung.
“We will inhabit a concept of remembering as an act of responsibility. An act that in turn is ultimately liberating and healing.”
Elaine Mitchener
In ihrem neuen Stück für MaerzMusik untersucht Elaine Mitchener Walter Benjamins Konzept von ‚Eingedenken‘ – ein geschichtliches Bewusstsein und eine Form des Erinnerns, in der die Vergangenheit nicht als etwas Abgeschlossenes begriffen und verklärt, sondern im Gegenteil ihre schonungslose Gegenwärtigkeit betont wird. Im Gegensatz zur vermittelnden, distanzierend beschwichtigenden Tendenz der Erinnerung bleibt Eingedenken dem Leiden der Vergangenheit treu, indem es die Beilegung vergangenen Unrechts ablehnt.
Mitchener wurde in Ost-London von jamaikanischen Eltern geboren. Ihre künstlerische Arbeit als Vokalistin, Performerin und Komponistin ist durchdrungen vom Bewusstsein vergangener und gegenwärtiger Formen der Diskriminierung, postkolonialer Wunden und ihren Auswirkungen auf die Menschheit. „the then + the now = now time“ ist ein künstlerischer Versuch, die Vergangenheit zu politisieren, Zeit und Raum mithilfe von Musik und Bewegung aufzulösen und aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Elaine Mitchener
the then + the now = nowtime (2019) UA
Elaine Mitchener – Konzept, Musik & Performance
Dam Van Huynh – Bewegungsregie
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Mit Unterstützung von silent green