Multimedia-Performance
Eine neue Multimedia Performance von Jennifer Walshe und Timothy Morton und eine musikalische und philosophische Reflexion über die multiplen Schichten von Zeit. (Deutsche Erstaufführung)
Geophysikalische Fluiddynamik, ETH Zürich, Schweiz © Charitra Jain
Jennifer Walshe beschreibt in einem Interview ihre persönliche Fusion von Kunst und Wissenschaft so: „Ich benutze wissenschaftliche Forschung genauso wie ich mit interessanten Gegenständen oder Sounds umgehe, flexibel und locker … Natürlich betreibe ich mit meiner Arbeit keine „Philosophie“ … Timothy Morton sieht das übrigens genauso. Er denkt wie ich, nämlich dass wir einfach zwei Menschen sind, die über das Leben sprechen. Und über das Leben sprechen, bedeutet über Zeit zu sprechen.“
Zeit. Wenn uns niemand danach fragt, wissen wir, was sie ist. Oder zumindest wissen wir, was eine der verschiedenen Versionen davon ist. Tiefe ökologische Zeit, evolutionäre Zeit, Zeitreise, Längengrad, Zeitausdehnung und -kontraktion, alternative Zeitachsen und Paralleluniversen. Polyphasischer Schlaf, Anti-Aging-Cremes, biologische Uhren, Neuronengruppen in unserem Gehirn und Schwarze Löcher.
Der visionäre Philosoph Timothy Morton (*1968) und die Komponistin Jennifer Walshe (*1974) erforschen gemeinsam die Vielfalt der Zeitlichkeiten im Zentrum des Menschseins. Jede*r im Raum ist wichtig – die schnelle digitale Zeit von Matmos’ M.C. Schmidt und Walshe; die tiefen geologischen Rhythmen des Instrumentenbauers Lee Patterson; die unterschwelligen Drohnen der irischen Experimentalistin Áine O’Dwyer; die tektonischen Klangplatten der norwegischen Ensembles Streifenjunko und Vilde&Inga; das Publikum, dessen Entropie demonstriert, dass die Zeit tatsächlich vergeht …
TIME TIME TIME (2019) DE
Musik Jennifer Walshe, entwickelt in Zusammenarbeit mit Áine O’Dwyer, Lee Patterson, M.C. Schmidt, Streifenjunko (Eivind Lønning & Espen Reinertsen), Vilde&Inga (Inga Aas & Vilde Alnæs)
Text Timothy Morton & Jennifer Walshe
Regie & Video Jennifer Walshe
Bühne & Licht Aedín Cosgrove
Sound design Úna Monaghan
Jennifer Walshe – Stimme & Elektronik
Áine O’Dwyer – Stimme, Harfe & Elektronik
Lee Patterson – Elektronik
M.C. Schmidt – Stimme & Elektronik
Eivind Lønning – Trompete
Espen Reinertsen – Saxofon
Inga Aas – Kontrabass
Vilde Alnæs – Violine
Auftragswerk von Borealis – en festival for eksperimentell musikk, Sonic Acts, MaerzMusik – Festival für Zeitfragen, Ultima Oslo Contemporary Music Festival und London Contemporary Music Festival / Serpentine GalleriesWerkauftrag unterstützt von Arts Council Norway, Arts Council of Ireland und dem Performance Arts Fund NL. Gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung. Werkauftrag im Rahmen von Re-Imagine Europe, ko-finanziert durch das Creative Europe-Programm der Europäischen Union.