Konzert | Gastorchester / Gustav Mahler
Gastspiel: Stockholm
Erdaufgang vom Mond aus gesehen, aufgenommen von Apollo 8, Weihnachten 1968 © Wikimedia Commons
Tanz und Lied – schon mit den Titeln ihrer Werke wählten Gustav Mahler und Harrison Birtwistle zwei sehr unterschiedliche Möglichkeiten, die Erde zu beschreiben. Und doch gibt es eine Vielzahl von keineswegs zufälligen Verbindungen zwischen den beiden Stücken, die in Wahrheit auch weder Tänze noch bloße Lieder sind. In sechs unabhängige Schichten, die wie geologische Formationen simultan in Beziehung zu einander stehen, unterteilte Birtwistle den Orchestersatz seines bisher wohl erfolgreichsten Werks. In getrennten sechs Orchesterliedern vertonte Mahler Hans Bethges Nachdichtungen chinesischer Lyrik – um daraus ein in allen Teilen aufeinander bezogenes neues Ganzes zu schaffen: seine letzte Symphonie. Zu den spannendsten Herausforderungen für Dirigenten gehören die üppig instrumentierten Riesenpartituren allemal. „Sie sind berühmt dafür, das schwerste Stück zu sein, das jemals für Symphonieorchester geschrieben wurde“ sagt der Brite Daniel Harding über die Earth Dances seines Landsmanns Birtwistle. „Haben Sie ein Ahnung, wie man das dirigieren soll?“ fragte dagegen Mahler den Uraufführungsdirigenten seiner neuen Symphonie. Und fügte scherzend hinzu: „Ich nicht.“
Sir Harrison Birtwistle [*1934]
Earth Dances für Orchester [1985/86]
Gustav Mahler [1860–1911]
Das Lied von der Erde [1908]
1. Das Trinklied vom Jammer der Erde.
2. Der Einsame im Herbst.
3. Von der Jugend.
4. Von der Schönheit.
5. Der Trunkene im Frühling.
6. Der Abschied.
Anna Larsson Alt
Michael Schade Tenor
Daniel Harding
© Mattias Ahlm / Sveriges Radio
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin