Konzert

Soirée der Moderne

Charles Ives meets Arnold Schönberg

Mann im Anzug mit Tennisschläger spricht über ein Tennisnetz hinweg mit drei Kindern in Tennisbekleidung

Moderne unter kalifornischer Sonne: Arnold Schönberg mit seinen Kindern Lawrence, Ronald und Nuria beim Tennis in Santa Monica, 1948 © Arnold Schönberg Center, Wien

Ives meets Schönberg: Charles Ives und Arnold Schönberg sind sich nie persönlich begegnet, haben aber sehr wohl voneinander gewusst. Ein Abend mit Liedern, Klavier- und Kammermusik sowie originären Texten der im selben Jahr in unterschiedlichen Kulturkreisen geborenen Komponisten bringt sie gewissermaßen miteinander ins Gespräch. Die Montage verspricht, Einblick zu geben in das Denken zweier Begründer der Neuen Musik, die unabhängig voneinander ähnliche Wege einschlugen und radikal neue musikalische Ausdrucksformen schufen. Dabei wird ein weiter Bogen gespannt von rein ästhetischen Überlegungen über Ausflüge in die Unterhaltungsmusik bis hin zu offenen politischen Glaubensbekenntnissen, die auch heute noch als Zeugnisse individueller Reaktion auf die Weltkriege des 20. Jahrhunderts beeindrucken.

Doppeljubiläum: Zum 150. Geburtstag feiert die von Stefan Litwin konzipierte „Soiree der Moderne“ Charles Ives und Arnold Schönberg, die beide 1874 geboren wurden – mit einem dramaturgisch quasi durchkomponierten musikalisch-literarischen Programm. Auf dem Programm, durch das der österreichische Schauspieler Michael Rotschopf als Conférencier führt, stehen neben ausgewählten Liedern und Instrumentalstücken auch Auszüge aus Schriften, Briefen und Tagebüchern beider Komponisten, die – der eine in Europa, der andere in den USA – Bahnbrechendes zur musikalischen Moderne beigetragen haben. Lieder aus Ives’ Sammlung „114 Songs“ treffen auf eine Auswahl aus Schönbergs „Buch der hängenden Gärten“ op. 15. Neben diversen Klavierwerken und Kompositionen für Klavierquintett (mit dem Frankfurter Eliot Quartett) erklingt zudem Schönbergs „Ode to Napoleon Buonaparte” op. 41, bei der es sich entgegen des ironischen Titels um eine Glorifizierung George Washingtons handelt, der zum fiktiven Gegenspieler Napoleons wird: ein klingender Protest gegen den Krieg, die Tyrannei und die nationalsozialistischen Verbrechen.

Programm

Ein musikalisch-literarisches Programm, zusammengestellt von Stefan Litwin, mit Liedern, Instrumentalstücken, Auszügen aus Werkzyklen, sowie aus Schriften, Briefen und Tagebüchern von:

Arnold Schönberg (1874 – 1951)
u.a. mit Liedern aus dem Buch der hängenden Gärten op. 15, Balladen, Klavierstücken,
der Ode to Napoleon op. 41, und dem Petrarca Sonett (aus op. 24)

Charles Ives (1874 – 1954)
u.a. mit Liedern aus der Sammlung 114 Songs, Klaviermusik und Kompositionen für Klavierquintett 

Im Anschluss an das Konzert findet ein Get Together zu Ehren von Ulrich Eckhardt, Intendant der Berliner Festspiele von 1973 bis 2000, anläßlich seines 90. Geburtstags im Foyer des Kammermusiksaals statt.

Mitwirkende

N.N. – Sopran
Georg Nigl – Bariton
Michael Rotschopf – Rezitator und Conférencier     
Stefan Litwin – Klavier

Eliot Quartett
Maryana Osipova – Violine
Alexander Sachs – Violine
Dmitry Hahalin – Viola
Michael Preuss – Violoncello

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin