Konzert

The Cleveland Orchestra

Franz Welser-Möst, Leitung
Loggins-Hull / Adams / Prokofjew

Baustelle mit aufgebautem Stahlgerüst und Fundament und einzelnen Arbeitern.

1930 ist die Severance Hall, bis heute Heimstätte des Cleveland Orchestras, noch Baustelle. © The Cleveland Orchestra

Das „europäischste“ der amerikanischen „Big Five“-Orchester reist unter seinem Chefdirigenten Franz Welser-Möst musikalisch zwischen den Kontinenten: John Adams lässt sich von Amerika aus von Merkwürdigkeiten der französischen Provence inspirieren („Guide to Strange Places“) und Sergej Prokofjew in Paris von Amerikas industriellen Landschaften – zu seiner gewaltigen Zweiten Symphonie.

19:10, Südfoyer
Einführungsveranstaltung

Virtuosität, Klang, Eleganz, Farbvielfalt: Das Cleveland Orchestra gehört zu den „Big Five“ der US-Orchester – und unter der Leitung von Franz Welser-Möst hat es diesen Rang mit unverwechselbarer Klangkultur und der präzisen Raffinesse seines Spiels weiter entfaltet. In Berlin präsentiert das traditionsreiche Ensemble unter Leitung seines langjährigen Musikdirektors das Orchesterstück „Can you see?“ der US-amerikanischen Komponistin und Flötistin Allison Loggins-Hull: eine düstere Reflexion über das „Star Spangled Banner“, die offizielle Nationalhymne der USA, in der Amerika als „Land der Freien“ gefeiert wird – obwohl seine Geschichte „in Kolonialismus, Sklaverei und Gewalt verwurzelt ist“, wie die Komponistin sagt. Farbenreich und voller Energie gibt sich anschließend John Adams’ „Guide to strange places“, das durch einen französischen Reiseführer inspiriert wurde, der sonderbare Informationen über die Provence enthielt: „Beim Schreiben schwebten mir Komponisten wie Berlioz oder Mussorgsky vor, und sogar ein Stück wie ‚Der Zauberlehrling‘ hatte ich im Kopf. – Stücke also, die sehr farbig sind und etwas ‚Fantastisches‘ haben“, kommentiert Adams. Zum Finale übernehmen dann Klanggewalten, wenn die „kubistische“ Zweite Symphonie von Sergej Prokofjew gespielt wird. Entstanden nach einem USA-Besuch in Paris, zeichnet sie ein erhabenes Klangfresko aus „Eisen und Stahl“ (Prokofjew), das in seinem maschinenhaften Furor Teile von Alexander Mosolows futuristischer „Eisengießerei“ vorwegnimmt.

Programm

Allison Loggins-Hull (*1982)
Can You See? (2023)
Deutsche Erstaufführung

John Adams (*1947)
Guide to Strange Places (2001)

Sergej Prokofjew (1891 – 1953)
Sinfonie Nr. 2 d-Moll op. 40 (1924)

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin