Lesung

Orhan Pamuk

Orhan Pamuk

Orhan Pamuk © David Ausserhofer

Orhan Pamuk liest aus seinem ersten Roman, der Anfang März unter dem Titel Cevdet und seine Söhne im Hanser Verlag erscheint.
Aus dem Türkischen von Gerhard Meier

Ein großer europäischer Familienroman, der durch drei Generationen einer Istanbuler Familie führt und zugleich den Weg der Türkei in die Moderne zeichnet.

Ein heißer Sommertag im Istanbul des Jahres 1905. Der aufstrebende junge Geschäftsmann Cevdet fährt mit der Kutsche kreuz und quer durch die Stadt, besucht seinen schwerkranken Bruder, der, ganz anders als er, mit revolutionären Ideen liebäugelt, macht eine Visite bei der herrschaftlichen Familie seiner Verlobten, die er allerdings nur ganz flüchtig zu Gesicht bekommt. Im Lauf des Tages wird er mit verschiedenen Konfessionen und Nationalitäten, Weltanschauungen und sozialen Verhältnissen konfrontiert und versucht, sich über seine eigene Identität und seine eigenen Vorstellungen von der Zukunft im klaren zu werden. Dreißig Jahre später stehen Cevdets drei Kinder und ihre Freunde im Mittelpunkt: Osman, Nachfolger im Lampengeschäft des Vaters, Refik der Träumer, die widerspenstige Ayşe. Seit der Machtübernahme durch Atatürk hat sich auch für sie alles verändert: die Zeitrechnung, die Kleidung, die Schrift, das ganze politische System.

 

Eindringlich, nuanciert und stimmungsvoll schildert Pamuk in seinem großen Familienepos Aufstieg und allmählichen Niedergang einer Dynastie. Bereits in diesem seinem ersten Roman erweist sich Orhan Pamuk als Erzähler von Weltrang.

Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus. Für seine Romane erhielt er u. a. 2003 den Impac-Preis, 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie 2006 den Nobelpreis. Auf Deutsch erschienen u. a. die Romane Rot ist mein Name (2001), Schnee (2005), Die weiße Festung (Neuausgabe 2005), Das Museum der Unschuld (2008); außerdem die Essaybände Der Blick aus meinem Fenster (2006), Istanbul (2006) und Der Koffer meines Vaters (2010).

Gerhard Meier, 1957 geboren, lebt seit 1986 in Lyon. Er übersetzte u. a. Amin Maalouf, Henri Troyat, Jules Verne, Murathan Mungan, Orhan Pamuk, Ahmet Hamdi Tanpınar und Hasan Ali Toptas.

Einführung und Gespräch Joachim Sartorius
Lesung und Gesprächsübersetzung Recai Hallaç

Veranstalter: Berliner Festspiele | internationales literaturfestival berlin in Kooperation mit dem Hanser Verlag im Renaissance-Theater Berlin