
Performance
Marino Formenti / Wien
Musik lebenslänglich – Eine dreiwöchige Klavierperformance
Nowhere © Marino Formenti
„Eine Art heidnische Kapelle, wo Leben und Musik ein und das selbe werden können“ sei „Nowhere“ für ihn, sagt Marino Formenti. Eine Entgrenzung von Zeit und Raum, die es ihm erlaubt, über Musik nachzudenken, sie ein ums andere Mal neu zu erproben und in der Wiederholung das Staunen darüber wieder zu entdecken. Drei Wochen lang wird das mobile Haus von Kyohei Sakaguchi vor dem Haus der Berliner Festspiele zu Bühne und Lebensraum des italienischen Pianisten und Dirigenten. Ein Schwellenraum zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen, zwischen Innen und Außen, in dem der Musiker isst, schläft und den ganzen Tag Klavier spielt – u.a. John Cage, Morton Feldman und Louis Couperin, Künstler, die in ihrer Musik den Fokus auf den Moment legen und bewusst auf Entwicklung verzichten. Stille und konzentrierter Klang wechseln sich ab im „Nowhere“, das Ziel ist, jenseits der alltäglichen Zeit- und Rezeptionsstrukturen ganz in die Musik zu „verschwinden“. Für den Musiker wie für das Publikum, das selbst entscheidet, wann und wie lange es kommen, gehen oder bleiben will.
von und mit Marino Formenti