
Film
Unconditional Love © Agnė Jokšė
Agnė Jokšė untersucht in „Unconditional Love“ Fürsorge, Mitgefühl und Liebe zwischen den Generationen im Spannungsfeld gesellschaftlicher und politischer Veränderungen in Litauen beim Übergang von der Sowjetunion und ihren wirtschaftlichen und ideologischen Modellen zum heutigen unabhängigen Staat.
Agnė Jokšė beobachtet familiäre Beziehungen an nur scheinbar gewöhnlichen, emotional aufgeladenen Orten. Sie filmt und interviewt ihre Großfamilie in Litauen und in der litauischen Diaspora in Europa, zeichnet deren Rituale auf und sammelt ihre Erinnerungen, um die „verlorene“ Generation ihrer Eltern zu porträtieren. Jokšės Recherchen gründen auf den Ideen von Generationenkonflikt und kulturellem Trauma, finden in „Unconditional Love“ jedoch einen friedvollen Zugriff auf sie. Er reicht über Enttäuschung oder Konflikte hinaus und bildet einen Zustand gemeinsamer Vertrautheit ab, in dem man sich anvertraut, ausruht, scherzt, sich sorgt und miteinander teilt.