
Alain Platel © Chris van der Burght
Der autodidaktische Regisseur Alain Platel gründete 1984 mit Freund*innen und Verwandten eine kleine Gruppe, um gemeinsam zu arbeiten. Bei „Emma“ (1988) zeigte sich bereits, dass er sich auf die Regieführung konzentrieren würde. Nach „Bonjour Madame“ (1993) und „Tristeza Complice“ (1995) schaffte die Gruppe les ballets C de la B, wie sie sich inzwischen nannte, den internationalen Durchbruch. Nach „Allemaal Indiaan“ (1999) gab Platel bekannt, dass er nicht mehr produzieren wollte, ließ sich jedoch kurz danach von Gerard Mortier überzeugen, „Wolf“ (2003), basierend auf Mozart, für die Ruhrtriennale zu inszenieren. Mit dem Chorprojekt für die Eröffnung des Königlichen Flämischen Theaters KVS begann Platels enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Fabrizio Cassol. Zusammen mit dem Regisseur Frank Van Laecke inszenierte er „Gardenia“ (Juni 2010), inspiriert vom Film „Yo soy así“. „C(H)ŒURS“ (2012), Platels bislang größtes Projekt, entstand im Auftrag von Operndirektor Gerard Mortier. Er begann mit den berühmten Chorszenen aus Verdis Opern, die er später um Musik aus den Werken Richard Wagners ergänzte. In „tauberbach“ (2014), eingeladen zum Theatertreffen 2014, setzte Alain Platel seine Forschungen zur Entwicklung von Bewegungsmaterial fortsetzen, das er als „Bastard-Tanz“ beschreibt. Im Herbst 2015 präsentierte er „Coup Fatal“, eine Zusammenarbeit mit Serge Kakudji, Rodriguez Vangama und Fabrizio Cassol im Haus der Berliner Festspiele.
Stand: Juli 2016