
Der aus Czernowitz, Österreich-Ungarn (der heutigen Ukraine), stammende Regisseur, Schauspieler und Produzent Friedrich Zelnik (1885-1950) studierte zunächst Jura in Wien und kam nach mehreren Theaterengagements schließlich 1910 nach Berlin, wo er als Schauspieler arbeitete und in dem Film „Des Sängers Fluch“ debütierte. Im Jahr 1917 heiratete er die polnische Schauspielerin Lya Mara und begann als Regisseur zu arbeiten. Zu seinen Frühwerken zählen „Das große Los“, „Klein Doortje“, „Manon“ und „Die Erbin von Monte Christo“. Zelnik wurde einer der erfolgreichsten Regisseure des deutschen Stummfilms. Er schuf überwiegend triviale, aber äußerst erfolgreiche Unterhaltungsfilme sowie Operettenverfilmungen und den Edgar-Wallace-Film „Der rote Kreis“. Zu seinem Werk gehören aber auch einige Literaturverfilmungen, beispielsweise „Anna Karenina“ nach Lew Tolstoi (1920) und „Die Weber“ nach Gerhart Hauptmann (1927), für die er auch bei der Kritik Anerkennung erhielt. Als Produzent arbeitete er zuerst bei der Berliner Film-Manufaktur, ehe er 1920 eigene Filmproduktionen gründete. Im deutschen Tonfilm realisierte Friedrich Zelnik nur noch wenige Filme. 1933 verließ Zelnik mit seiner Frau Deutschland, ging nach London und war fortan vor allem als Produzent tätig.
Stand: Februar 2014