
Ryoko Aoki
Ryoko Aoki hat im Bereich des Nō-Theaters als weibliche Sängerin und Darstellerin eine einzigartige Position inne: Sie wirkt nicht nur bei Aufführungen von Nō-Werken mit, die traditionell männlichen Darstellern vorbehalten sind, sondern ist auch eine Pionierin künstlerischer Formen, die Nō mit zeitgenössischer Musik kombinieren. Mehr als 50 Werke wurden bereits für sie geschrieben.
Ryoko Aoki war zu Gast bei Festivals wie der Asia-Pacific Week Berlin, dem Bartók Fesztivál in Szombathely, dem Xenakis Festival in New York sowie dem Takefu International Music Festival und arbeitete mit Ensembles und Orchestern wie dem Arditti Quartet, dem Quatuor Diotima, dem Münchener Kammerorchester und dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam.
2013 gab sie ihr Debüt am Teatro Real in Madrid in Wolfgang Rihms Oper Die Eroberung von Mexico in der Rolle der Malinche, 2016 wirkte sie bei der Uraufführung von Noriko Babas Nopera AOI mit dem Ensemble 2e2m in Paris mit. 2017 folgten die Uraufführungen zweier eigens für sie komponierter Werke: Federico Gardellas Two Souls am Teatro del Maggio Musicale Fiorentino sowie Toshio Hosokawas Futari Shizuka (The Maiden from the Sea) mit dem Ensemble intercontemporain an der Philharmonie de Paris und der Kölner Philharmonie.
In der Saison 2018/19 war Futari Shizuka an der University of Toronto und beim Tongyeong International Music Festival (TIMF) in Südkorea zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt dieser Saison war die Uraufführung von Peter Eötvös‘ Secret Kiss mit dem Ensemble Gageego! in Göteborg, gefolgt von Aufführungen in Tokyo, in Porto mit dem Remix Ensemble und in Madrid mit dem Plural Ensemble. In die Saison 2019/20 startet Ryoko Aoki mit Eötvös‘ Secret Kiss zusammen mit dem Ensemble Musikfabrik in Berlin, Köln und Budapest.
Ryoko Aoki studierte Musik an der Tokyo National University of Fine Art and Music und spezialisierte sich auf die Kanze-Schule des Nō-Theaters; an der University of London erwarb sie ihren Doktortitel mit der Arbeit Women and Noh.
Stand: Juli 2019