
Jan Lauwers © Maarten Vanden Abeele
Der Künstler Jan Lauwers (1957 in Antwerpen geboren) hat schon in ungefähr jedem Medium gearbeitet. Während der letzten 25 Jahre hat er sich vor allem durch seine Theaterarbeit mit der Gruppe Needcompany einen Namen gemacht, die 1986 in Brüssel gegründet wurde. Von 2009 bis 2014 waren Needcompany Artists-in-Residence am Wiener Burgtheater. Über die Jahre schuf Jan Lauwers außerdem ein bedeutendes Oeuvre bildender Kunst, das 2007 bei einer Ausstellung im BOZAR in Brüssel gezeigt wurde. Er erhielt 2012 das Goldene Ehrenzeichen für Dienste um die Republik Österreich. Im Jahr 2014 wurde ihm bei der Biennale von Venedig der Goldene Löwe für sein Lebenswerk verliehen. Er war der erste Belgier, der diese Auszeichnung in der Kategorie Theater erhielt.
Jan Lauwers studierte an der Kunstakademie von Gent Malerei. Ende 1979 versammelte er eine Gruppe Gleichgesinnter um sich und gründete mit ihnen das Epigonenensemble. 1981 formierte sich diese Gruppe in das Kollektiv Epigonentheater zlv um und überrumpelte die Theaterwelt förmlich mit sechs Bühnenproduktionen. So nahm Jan Lauwers gleichzeitig seine Position in der Bewegung für radikale Veränderungen im Flandern der frühen 80er ein und schaffte seinen internationalen Durchbruch. Das Epigonentheater zlv zeichnete sich durch direktes, konkretes, in hohem Maße visuelles Theater aus, das Musik und Sprache als strukturierende Elemente einsetzte. Ihre Produktionen hießen „Already Hurt and not yet War” (1981), „dE demonstratie” (1983), „Bulletbird” (1983), „Background of a Story” (1984) und „Incident” (1985). Im Jahr 1985 löste Jan Lauwers das Kollektiv auf und gründete Needcompany.
Stand: Mai 2016