Fabrizio Cassol

Fabrizio Cassol © Cedric Gerbehaye

Fabrizio Cassol

Fabrizio Cassol wurde 1964 im belgischen Ougrée geboren und war zwanzig Jahre lang der Komponist und Saxophonist der Band Aka Moon. Mehrfach arbeitete er mit Choreographen wie Alain Platel (les ballets C de la B – „vsprs“, „pitié!“, „Coup Fatal“), Anne Teresa De Keersmaeker (Rosas), dem Samoaner Lemi Ponifasio (Mao Company), dem Kongolesen Faustin Linye (studio Kaboka) zusammen. Im Bereich der Oper arbeitete er mit Philippe Boesman und Luc Bondy, im Theater mit Tg Stan.

Anschließend an eine enge Zusammenarbeit mit dem KVS, dem Königlich-Flämischen Theater unter der Leitung von Jan Goossens, hatte er eine Residenz am Brüsseler Opernhaus De Munt/La Monnaie inne (Künstlerische Leitung: Bernard Foccrolle). Seit 2012 ist er Artist-in-Residence der Fondation de l’Abbaye Rayaumont in der Nähe von Paris, wo er sein Studium der Weltkulturen fortsetzt. Sein jüngstes Werk ist „AlefBa“, eine Arbeit mit Musikern aus Ägypten, Syrien, dem Libanon, dem Irak und der Türkei.

Sein besonderes Interesse an außer-europäischer Musik begann im Jahr 1992 auf einer Reise zu den Aka-Pygmäen in Zentralafrika und weitete sich bald auf Asien (insbesondere Indien) und ganz Afrika aus. Er arbeitete mit dem malischen Star Oumou Sangare zusammen, dem Griot Baba Sissoko und der Band Black Machine, dem indischen Meister der Perkussion U.K. Sivaraman und dem Senegalesen Doudou N’Diaye Rose. Im Bereich der improvisierten Musik kooperierte er mit Marc Turner, Robin Eubanks, David Gilmore, Magic Malik, Marc Ducret und Joe Lovano.

Gemeinsam mit DJ Grazzhoppa entwickelte er die erste aus 14 DJs bestehende Big Band und wirkte am Konzept des Aulochromes mit, einem neuen polyphonen und chromatischen Holzblasinstrument, das von François Louis gebaut wurde.

Bei Workshops und Meisterklassen in aller Welt gibt er sein umfassendes Wissen über Musik aus mündlicher und schriftlicher Überlieferung, über Kammermusik und symphonische Werke weiter, an Institutionen wie dem Conservatoire National Supérieur in Paris, der Royal Academy in London und Konservatorien in Jerusalem, Alger, Beijing, Berlin, Chennai, Tunis und Royaumont.

Stand: September 2017