
Frank Zappa © Schott-Media
Irreguläre, asymmetrische Rhythmen, deformierte Harmonien, mannigfache Collagetechniken, Parodie- und Verfremdungseffekte – solche und andere in der Rock- und Popmusik eigentlich nicht zu erwartenden Elemente finden sich in großer Zahl in den Stücken des Amerikaners Frank Zappa (1940–1993). Zappa wurde am 21. Dezember 1940 in Baltimore geboren und wuchs als Sohn finanziell gut gestellter Eltern in Kalifornien auf. Nach der High School spielte Zappa Schlagzeug und Gitarre in verschiedenen Bands und beschäftigte sich eine Zeit lang mit der Komposition von Filmmusik. 1963 gründete er ein eigenes Aufnahmestudio, zu dem später verschiedene Plattenlabels traten, die ihm weitgehende künstlerische Unabhängigkeit ermöglichten. Ende der 1960er Jahre hatte Zappa mit den Alben und Konzerten der von ihm geleiteten Band „The Mothers of Invention“ große Erfolge. Trotzdem löste er die Gruppe schon bald auf und arbeitete danach von Projekt zu Projekt mit wechselnden Musikern zusammen.
Zappa war ein Pionier des Konzeptalbums, bei dem die einzelnen Titel einer Schallplatte einer übergeordneten Idee folgen und sich zu einem Ganzen verbinden. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit waren genau durchgestaltete, innovative Liveauftritte auf ausgedehnten Konzerttourneen. Als ungemein produktiver Künstler – Zappa veröffentlichte über 60 Alben, zu denen 15 weitere kommen, die aus dem umfangreichen Nachlass bestückt wurden – lotete er die verschiedensten Ideen aus und experimentierte mit Stilmischungen zwischen Jazz, Pop und zeitgenössischer Musik. Seine oft doppelbödigen Stücke stießen auch bei klassisch ausgebildeten Musikern auf reges Interesse und Zappa arbeitete mit verschiedenen Orchestern und Formationen wie dem Ensemble Modern unter Pierre Boulez und dem Ensemble intercontemporain zusammen. Er starb am 4. Dezember 1993 in Los Angeles.
Stand: Juni 2016