Max Neufeld

Der Schauspieler und Regisseur Maximilian Franz Neufeld (1887 – 1967) stammt aus einer Schauspielerfamilie. Nach ersten Engagements als Schauspieler in Brünn und am Theater in der Josefstadt Wien bekommt er 1913 seine ersten Filmrollen und wird einer der populärsten Schauspieler im österreichischen Kino der Stummfilmzeit.

Mit der Gründung der Vita-Film AG im Jahre 1919 gelingt Neufeld der Sprung zur Regie. Er wird künstlerischer Direktor der Vita-Film und arbeitet mit international renommierten Regisseuren wie Alexander Korda und Jacques Feyder oder Filmstars wie Max Linder. In den von ihm inszenierten Filmen spielt er meist selbst die Hauptrolle, wie bei seiner Verfilmung von „Hoffmanns Erzählungen“ (1923). Ab 1926 ist er nur noch als Regisseur und Filmproduzent aktiv, er dreht zwischen 1927 und 1929 acht Filme.

Als sich der Tonfilm zu Beginn der 1930er Jahre durchsetzt, ist die österreichische Filmproduktion am Boden. Max Neufeld siedelt nach Berlin um und hat mit seinem ersten Tonfilm „Opernredout“ (1931) einen großen Einstiegserfolg. Er profiliiert sich als Spezialist für musikalische Komödien und heiter-melancholische Stoffe. Bis Anfang 1934 dreht er pro Jahr drei Filme, viele davon sind sogenannte Versionenfilme, bei denen Filme in zwei bis drei Sprachversionen mit einem unterschiedlichen Cast gedreht werden.

Mit der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 beginnt für Max Neufeld ein neuer schwieriger Lebensabschnitt, laufend auf der Suche nach neuen Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Ländern und immer im Schatten der deutschen Reichsfilmkammer, deren langer Arm bis nach Italien und Spanien reicht. Bis zu seiner Übersiedlung nach Rom im Jahr 1938 dreht er in Wien, Paris, Amsterdam und Prag. In Rom entstehen unter seiner Regie zehn Filme, darunter die im italienischen Faschismus populären ‚Telefono-Bianco-Filme‘, mit denen man amerikanische Komödien in mondänen Settings (mit weißen Telefonen) kopierte. Ab 1942 arbeitet Neufeld für kurze Zeit in Spanien. Vergeblich bemüht er sich um eine Emigration in die USA.

Nach dem zweiten Weltkrieg kann Max Neufeld, inzwischen aus Rom nach Wien zurückgekehrt, mit seinen Filmen nicht an seine früheren Erfolge anschließen. Nur allzu offensichtlich haben sich die Publikumspräferenzen verschoben. Seinen letzten Film „Der Schönste Tag meines Lebens“, der nochmals Interesse erweckt, inszenierte er 1957 mit 70 Jahren. Er zieht sich vom Filmgeschäft zurück und stirbt am 2. Dezember 1967 in Wien.