Nadia Larchers Kopf schaut aus dem Wasser. Ihr Gesicht spiegelt sich darin.

Nadia Larcher © Ivan Brailo

Nadia Larcher

Nadia Larcher ist Sängerin und Komponistin argentinischer Popmusik. Die musikalische Autodidaktin lernte das Singen von ihren Großeltern und beschäftigte sich von klein auf mit der Folklore ihrer Region. Im Alter von zehn Jahren begann ihre intensive musikalische Tätigkeit im Nordwesten Argentiniens. 2011 schloss sie ihr Studium als Lehrerin für Sprache und Literatur ab und drehte zusammen mit Ignacio Lovell und Carolina Cabrera den Dokumentarfilm „El país de la Vidala“ (2011). Darin erforscht und bereist sie das Gebiet im Nordwesten Argentiniens, um eine der ältesten Musikformen kennenzulernen: die Vidala.

2013 zog Larcher nach Buenos Aires und gründete Proyecto Pato, eine Gruppe, die sich dem Studium und der Interpretation des Werks von Luis Víctor Gentilini, einem Komponisten aus Catamarca, widmet. Gemeinsam nahmen sie zwei Alben auf – „Sobre canciones de Luis Victor Gentilini“ (2016) und „Piedra Sola“ (2019) –, letzteres ist eine Aufnahme von unveröffentlichten Liedern, inspiriert von Atahualpa Yupanquis gleichnamigem ersten Buch. Während ihrer frühen Jahre in Buenos Aires arbeitete Larcher auch mit dem Komponisten Ignacio Vidal zusammen, gründete das Duo Seraarrebol und nahm ein einzigartiges Stück mit dem Titel „Halo Bestia“ (2017) auf.

2016 wurde Larcher von dem Musiker und Komponisten Andrés Pilar eingeladen, sich dem Oktett Don Olimpio anzuschließen. Sie nahmen drei Alben auf: „Dueño no tengo“ (2017), „Mi fortuna“ (2019, Best Folk Group Album 2020) und „Vengo“ (2022). 2017 präsentierte Larcher in Zusammenarbeit mit Tango Sin Fin „Estaciones Sinfónicas: Verano“, das im Auditorio Nacional Nestor Kirchner uraufgeführt wurde. Es präsentiert ein neues Panorama von zeitgenössischen Frauen komponierter argentinischer Musik und wurde von argentinischen Musikkritiker*innen zum Konzert des Jahres gekürt. 2018 erhielt Larcher ein Kreativitätsstipendium des Fondo Nacional de las Artes für ein Projekt, das auf dem Werk des Dichters Luis Franco aus Catamarca basiert.

2020 präsentierte Larcher „Triángula“: Zusammen mit den Komponistinnen Noelia Recalde und Micaela Vita stellten sie ein Repertoire eigener Lieder zusammen und nahmen ihr erstes gleichnamiges Videoalbum auf. 2022 leitete und arrangierte Larcher einen Teil des Projekts Essential Discs des Kirchner-Kulturzentrums, um zusammen mit dem argentinischen Musiker Andrés Beeuwsaert das Werk von Luis Alberto Spinetta zu würdigen.

Larcher hat mit wichtigen Persönlichkeiten der aktuellen argentinischen Musik zusammengearbeitet, darunter Juan Falú, Juan Quintero, Teresa Parodi, Liliana Herrero, Lito Vitale und Diego Schissi. Mit ihrer Performance „Trece“, die auf ihren eigenen Kompositionen basiert, geht sie auf Tournee und arbeitet gleichzeitig mit Künstler*innen aus den Vereinigten Staaten und Europa an neuen Projekten.

Stand: Juni 2025