
Apartment House © unbekannt
Seit über 20 Jahren begeistert Apartment House die Zuhörerschaft mit Aufführungen avantgardistischer und experimenteller Musik. Das Ensemble, 1995 von dem Cellisten Anton Lukoszevieze gegründet, ist weltweit von Moskau bis Vancouver und von Barcelona bis Vilnius bekannt. Aktuelle und zukünftige Auftritte beinhalten Tourneen nach Russland und eine neunteilige Konzertreihe in Melbourne, Australien.
Das Ensemble ist in der Britischen Konzertszene fest etabliert, mit regelmäßigen Konzerten im Cafe OTO und zuletzt mit einer Residency in der Wigmore Hall. Apartment House ist auch das Britische Ensemble, das beim Huddersfield Contemporary Music Festival seit seinem Bestehen am häufigsten präsent ist. Ihr ausverkauftes John Cage-Konzert 2011 in der Queen Elizabeth Hall (South Bank Centre) brachte ihnen den Royal Philharmonic Society Award für Kammermusik ein. Das Ensemble weist eine beachtliche Anzahl von Live- und Studioaufnahmen für das BBC Radio 3 auf, ebenso Live-Übertragungen für viele Europäische Sender, wie dem dänischen Radiosender DR, dem Schwedischen Radio 2, WDR Köln, ORTF Österreich, Radio France und dem Deutschlandfunk in Berlin.
In den letzten 20 Jahren hat sich das Ensemble für die Musik aufstrebender und – unverdient –unbekannter Komponist*innen eingesetzt und hat über 100 neue Werke in Auftrag gegeben. Zu den Highlights zählt Jennifer Walshes radikale „Barbie“-Oper „XXX_LIVE_NUDE_GIRLS!!!“, die in sechs Ländern aufgeführt wurde, sowie „Dead Symphony“ von Saskia Moore, einem Werk, das soziale Dokumentation, Kunst, biologische Wissenschaft und Musik über Nahtoderfahrungen zusammenbringt. Ihre bemerkenswerten Portrait-Veranstaltungen stellten Komponist*innen wie Christian Wolff, Luc Ferrari, Alison Knowles, Christopher Fox, Vitalija Gloivackyte, Laurence Crane, Helmut Oehring, Claudia Molitor, David Behrman, Jobina Tinnemans und Richard Ayres ins Zentrum. Als Ensemble für neue Musik ist Apartment House– und das ist durchaus ungewöhnlich – gleichermaßen in klassischen Konzertstätten (Wigmore Hall, Southbank Centre), als auch in Veranstaltungsorten lokaler Szenen (Cafe OTO), in Kunstgalerien (Serpentine Galleries, Turner Contemporary, Whitechapel Gallery) und auf internationalen Festivals (HCMF, MaerzMusik, Wien Modern, Ultima, Wittener Tage für neue Kammermusik) zuhause, was seine Anziehungskraft für ein breites Publikum unter Beweis stellt.
Über die Jahre hat Apartment House zunehmend solche Aufnahmen veröffentlicht, die sich auf Schlüsselwerke experimenteller Komponist*innen konzentrieren, wie zum Beispiel auf George Maciunas und Laurence Crane, was ihm bei der Presse großen Beifall einbrachte („compellingly beautiful“, so „The Guardian“). Kürzlich ging das Ensemble eine langfristige Bindung mit dem Britischen Label „Another Timbre“ ein und veröffentlichte Alben mit Kompositionen von Joseph Kudirka, James Saunders, Chiyoko Slavniks, Linda Catlin Smith und Martin Arnold.
Die Konzertreihe anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens 2015/16 beinhaltete ein Konzert in der Wigmore Hall mit drei in Auftrag gegebenen neuen Werken, von denen eines mit dem British Composers Award in der Kategorie Kammermusik ausgezeichnet wurde (Leo Chadburns „Freezy Water“). Es gab außerdem noch eine Serie von Konzerten im Cafe OTO mit Uraufführungen von Werken, die durch das „embedded“-Programm von Sound and Music ermöglicht wurden; des Weiteren ein Christian Wolff Feature im neuen Pavillon der Serpentine Galerie; zwei Konzerte beim Huddersfield Contemporary Music Festival und eine Aufführung der „Dead Symphony“ von Saskia Moore im Yorkshire Sculpture Park als Teil einer Bill Viola Ausstellung. Einige der Konzerte wurden vom Radio BBC 3 übertragen. Lob der Kritiker erhielt das Ensemble außerdem für ihre Interpretation der Werke Julius Eastmans beim London Contemporary Music Festival 2016.
2017 spielte Apartment House in Frankreich, Norwegen, Polen, Dänemark, Schweden, Kanada und Großbritannien. Das Ensemble nahm außerdem an einem Forschungsprojekt der Universität von Huddersfield teil, das in einer vollständigen Aufführung von John Cages „Concert for Piano and Orchestra“gipfelte, sowie in einem neuen Werk des US-amerikanischen Komponisten Christian Wolff, das von der Hinrichsen Stiftung und der Ernst von Siemens Stiftung gefördert wurde. Als Teil des „embedded“-Programms von Sound and Music hat das Ensemble außerdem neue Werke der polnischen Komponisten und Klangkünstler Robert Piotrowicz und Michal Libera angeregt, die vor kurzem beim Sacrum Profanum Festival in Krakau zur Aufführung kamen. Außerdem war Apartment House Ensemble in Residenz beim London Contemporary Music Festival im Dezember 2017.
Stand: Januar 2018