Konzert

Dieter Ilg // Heinz Sauer / Bob Degen

Dieter Ilg

„Ich weiß nicht, ob ich Jazzmusiker geworden wäre, wenn es den Kontrabass nicht gäbe.“ Kann man seinem Instrument eine schönere Liebeserklärung unterbreiten?

Der Freiburger Bassist Dieter Ilg gilt seit Jahrzehnten als einer der zuverlässigsten Begleiter des europäischen Jazz. Jetzt geht er in die Offensive. Wenn er sich allein mit seinem Kontrabass vor sein Publikum stellt, verzichtet er auf Loops, Pedale, Effektgeräte und andere Mätzchen. Selbst der Bogen bleibt auf dem Bassverstärker liegen. Stattdessen schlägt sein Soloprogramm einen Bogen über seine Erfahrungen der letzten 30 Jahre.

Dieter Ilg spielt Eigenkompositionen, erweist seinem langjährigen Duopartner Charlie Mariano seine Reverenz, transformiert eine Arie aus der Oper Rigoletto, streift ein paar Standards und tanzt über deutsche und koreanische Volkslieder. Seine Programmatik fasst er mit einer ganz einfachen Formel zusammen: Die pure Lust am Kontrabass.

Dieter Ilg, der mit seinem Instrument buchstäblich Hunderten von Jazzmusikern den Rücken gestärkt und in jeder nur denkbaren Konstellation gespielt hat, gönnt sich und seinem Publikum den Luxus, sich mal ganz auf sich allein zu konzentrieren.

„Wenn Ilg seinem Standbass weich fließende, singendmelodiöse Klänge entlockt, über einem Ton minutenlang improvisiert oder die Finger impulsiv auf die dicken Saiten niedergehen lässt, … dann gehen manchem Zuhörer die Augen ob der hohen Virtuosität und das Herz ob der atemberaubenden Intensität des Dargebotenen auf.“
Neue Osnabrücker Zeitung

Heinz Sauer – Bob Degen

Sie gehören zum alten Adel des europäischen Jazz: Saxofonist Heinz Sauer und Pianist Bob Degen, der eigentlich Amerikaner ist. Doch Degen kam schon 1965 nach Europa und öffnete hier zahlreichen amerikanischen Kollegen das Tor zum europäischen Publikum. Auf seinem ersten Album unter eigenem Namen begleitete ihn ein junger Bassist namens Manfred Eicher und seine Aufnahmen mit Albert Mangelsdorff sind legendär.

Seit 1973 gehört Degen dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks an, wo er Heinz Sauer kennenlernte, mit dem er sechs Jahre später ein festes Duo bildete. Wenn die beiden gemeinsam in die Tasten greifen und ins Horn stoßen, meint man buchstäblich blaues Blut pulsieren zu hören. Das ist sicher keine Musik für Heißsporne. Jeder Ton ist wohl überlegt, jede Phrase gefriert zum Kunstwerk aus geschwungenem Marmor, und trotzdem klingt ihr Techtelmechtel auch nach dreißig Jahren immer noch spontan und anregend.

Bob Degen und Heinz Sauer servieren Jazz für jene Genießer, die für einen guten Ton und ein Stück zeitloser Schönheit auch in der Ära des schnellen Datenklicks noch meilenweit gehen würden.

„Lebte Heinz Sauer in New York, stünde er im Jazz-Olymp der Saxophonisten.“
Konrad Heidkamp / Die Zeit

„... ein Erzähler des Jazz, ohne geschwätzig zu sein. Dass er einer der klangmächtigsten Improvisatoren sein kann, ein Instrumentalist, dem keine Technik, kein Stil und kein Ausdruck fremd erscheinen, fühlt man schon beim ersten Motiv, das den Schalltrichter seines Horns verlässt.“
FAZ

„... Sein harmonisch reiches Spiel schließt auf Bebop-Grundlage an die deutsche Spätromantik an, die er mit Momenten eines debussyhaft impressionistischen Klangs zu einem organisch gefügten Ganzen verschmolzen hat. Die Töne setzt er sparsam, Bob Degen ist ein Meister der Reduktion.“
Frankfurter Rundschau

Dieter Ilg

Dieter Ilgbass solo

Heinz Sauer – Bob Degen

Heinz Sauertenor sax
Bob Degenpiano