Exhibition

Henri Cartier-Bresson

Retrospective

Poster of the exhibition  „Henri Cartier-Bresson“

Poster of the exhibition „Henri Cartier-Bresson“

„Letztendlich interessiert mich das Foto selbst überhaupt nicht. Das einzige, was ich will, ist, einen Sekundenbruchteil der Wirklichkeit festzuhalten.“ Henri Cartier-Bressons Momentaufnahmen sind Meisterwerke der Fotografie, durch ihre Einheit aus Rhythmus, Linie, Formen, Licht, Schatten und der Geschichte, die das Bild erzählt.

Henri Cartier-Bresson hat seinen Gegenstand beobachtet und erforscht, sich ihm mit einem Gespür für den moment decisive genähert. Der „entscheidende Augenblick“ macht es möglich, sagt er, das Leben auf frischer Tat zu ertappen: „Der Fotograf muss […] das Leben überrumpeln beim Sprung aus dem Bett.“

2003 wurde Henri Cartier-Bresson, der „Jahrhundertfotograf“, 95 Jahre alt. Aus diesem Anlass ehrte die Bibliothèque nationale de France in Paris den Künstler mit einer großen Retrospektive, die ab Mai 2004 für drei Monate im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen war. Mehr als 350 Werke umfasste diese Hommage. Sie rief die Stationen seines kreativen Lebens in Erinnerung und rückte die entscheidenden Momente in den Mittelpunkt, die sein Auge gefangen nahmen und ihn beeinflusst haben. Diese „Bilderstopps“ erklären, warum HCB zu bestimmten Zeiten von Ländern wie Indien oder Mexiko fasziniert war, warum er Landschaften oder Gesichter studierte, wie seine Momentaufnahmen zu Zeitdokumenten wurden. Die Ausstellung porträtierte mit seinen Werken einen Mann, der Zeuge des 20. Jahrhunderts war, mit all seinen politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Umwälzungen.

Die Ausstellung vereinte zum ersten Mal eine umfassende Zusammenstellung von Materialien, die bisher nie gemeinsam gezeigt wurden: die ersten Fotografien, darunter unveröffentlichte Vintage Prints; eine Auswahl aus dem fotografischen Hauptwerk; Filme, die HCB gedreht hat oder in denen er mitwirkt; Bücher, Monografien, Portfolios, Zeichnungen, persönliche Erinnerungen.

Henri Cartier-Bresson, 1908 geboren, studierte Malerei, ehe er 1931 Fotograf wurde. Mit einer Leica reiste er um die Welt. Im Zweiten Weltkrieg geriet er in deutsche Gefangenschaft. Später arbeitete er als selbständiger Fotograf. 1947 war er Mitbegründer der legendären Fotoagentur Magnum, für die er bis 1966 nach Burma, Pakistan, China, durch Europa, Nord- und Südamerika und Indien reiste. 1974 legte er die Kamera beiseite.

Organizer: Berliner Festspiele. An exhibition of the Bibliothèque national de France, Paris. Facilitated by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media
Curator: Robert Delpire, Paris
Venues: Paris: Bibliothèque nationale de France, Berlin: Martin-Gropius-Bau