Exhibition

Cosmos of Colour. Itten – Klee

Exhibition poster “Cosmos of Colour. Itten – Klee”

Exhibition poster “Cosmos of Colour. Itten – Klee” Photo: Johannes Itten: Die Begegnung, 1916. Kunsthaus Zürich © VG Bild-Kunst, Bonn 2012

Johannes Itten and Paul Klee made their mark in the history of 20th century art with theories of colour that were as important as they were conspicuous. Both proceeded from the assumption that the order of colours was logically structured as a self-contained cosmos. New sources show that both artists referred to the same intellectual sources, some of them esoteric, and inspired each other. Both developed their ideas about colour in the course of decades of reflection and work and applied them liberally in their art.

In its presentation of about 200 works – including paintings, drawings and graphics – the exhibition takes a fresh look at two leading representatives of Classical Modernism in the German language area.

In chronological order and grouped into eight main stages, the exhibition shows key works by Johannes Itten and Paul Klee, the focus being on their artistic use of colour.

Die Ausstellung ermöglicht durch die Präsentation von etwa 200 Arbeiten – darunter Gemälde, Zeichnungen und Grafiken – einen neuen Blick auf zwei zentrale Künstler der Klassischen Moderne im deutschen Sprachraum.

In chronologischer Gliederung und in acht großen Etappen gruppiert zeigt die Ausstellung prominente Schlüsselwerke von Johannes Itten und Paul Klee. Der Fokus liegt dabei auf ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema der Farbe.

Es werden jeweils unterschiedliche Aspekte herausgearbeitet:
Farbe und Esoterik
Farbaura
Farbharmonie
Farbe und Abstraktion
Farbe und Natur
Teilung der Farbe

Erstmals kann dabei gezeigt werden, dass nicht nur Klee Itten, sondern auch Itten Klee inspirierte und dass beide aus gemeinsamen Quellen schöpften. Die Lebenswege und Schaffensbahnen beider aus dem Kanton Bern stammenden Künstler haben sich mehrfach gekreuzt: So hat Johannes Itten seine ersten künstlerischen Impulse vom Vater Paul Klees erhalten, umgekehrt ist Paul Klees Berufung ans Weimarer Bauhaus massgeblich von Johannes Itten befördert worden. Beide Künstler haben ihre lebenslange Auseinandersetzung mit den Fragen der Farbenlehre und der Ordnung des Farbkosmos nahezu gleichzeitig im Jahre 1914/1915 begonnen, Klee auf seiner Tunisreise, Itten unter dem Eindruck der Farbenlehre Adolf Hölzels in Stuttgart. Beide Künstler haben über Jahre hinweg ihre künstlerische Arbeit wechselseitig wahrgenommen und auch Werke ausgetauscht.

Umso überraschender ist es, dass Johannes Itten und Paul Klee bislang nicht in einer monographischen Ausstellung im künstlerischen Paarlauf gezeigt worden sind.

Biographische Asymmetrien mögen hierfür verantwortlich sein: Kurz nach dem Eintreffen Klees in Weimar 1921 hat Itten das Bauhaus 1923 verlassen. Erst Ende 1938 ist Itten in die Schweiz zurückgekehrt. Während Paul Klee schon im Jahre 1940 verstarb, hat ihn Johannes Itten um mehr als zweieinhalb Jahrzehnte überlebt. Ittens monumentale Publikation zur Kunst der Farbe ist erst 1961 erschienen, und lange Zeit war über Ittens Reflexion zur Farbe aus den vorausgehenden Jahrzehnten nur wenig bekannt. Das hat sich nun durch neue Quellenfunde aus dem Nachlass Johannes Ittens geändert, so dass die Chronologie und die Stationen seiner Auseinandersetzung mit der Farbe anhand farbprächtiger Tagebuchseiten rekonstruiert werden können.

Beide haben in der Galerie „Der Sturm“ von Herwarth Walden im Berlin der 1920er Jahre ausgestellt. Johannes Itten betrieb 1926 bis 1934 seine Itten-Schule in der Konstanzerstrasse 14 in Berlin – ein weiterer Grund, die Ausstellung in Berlin zu zeigen.

Organizers: Berliner Festspiele. An exhibition of the Kunstmuseum, Bern, and the Martin-Gropius-Bau, Berlin. Funded by the Capital Cultural Fund in Berlin. Kindly supported by Pro Helvetia.
Curators: Monika Schäfer, Christoph Wagner
Partners: Wall AG, Dussmann, Visit Berlin, Lufthansa
Media partners: Tagesspiegel, rbb-fernsehen, rbb-kulturradio