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Bis zu sieben Meter hoch können die Pfosten der Männerhäuser sein. Sie halten und stützen die großen Gebäude mit ihren ausladenden Dächern. So lag es nahe, in diesen imposanten und gewichtigen Stützen die Ahnen des jeweiligen Clans zu sehen – also die mythischen Figuren, auf die sich die Gemeinschaft auch im übertragenen Sinne stützt. Deshalb wurden alle Pfosten der Männerhäuser über und über mit Schnitzereien versehen, sie tragen die Namen der Ahnen und jedes geschnitzte Element hat eine feste Bedeutung. Sie erzählen Geschichten und Mythen der Ahnen. Die wichtigste Person einer Dorfgemeinschaft ist der Clan-Älteste; sein Haus erkennt man an der besonders aufwendigen Gestaltung.
Ihr könnt Euch entscheiden: Holz oder Papier. Auf beiden haltet Ihr Eure Familiengeschichte fest oder spinnt das Gehörte einfach weiter…
Adjirab, Aiome, Ndu oder Kambot, das sind keine Namen von Außerirdischen eines aktuellen Kinofilms, sondern Worte verschiedener Sprachen wie sie dicht an dicht rund 13.000 km von hier entfernt gesprochen werden.
Wir fliegen von Berlin Richtung Australien. Dort im pazifischen Ozean, 160 km nördlich von Australien liegt die Insel Neuguinea. Der Ostteil dieser Insel heißt Papua-Neuguinea. Dort durchfließt ein 1200 km langer Fluss das Tiefland. Es ist der Sepik. Rechts und links des Sepik sind große Sumpfgebiete, dort haben sich viele kleine Dörfer angesiedelt. Und obwohl sie nah beieinander liegen, spricht nahezu jedes Dorf eine andere Sprache. Hundert verschiedene Clans leben entlang des Flusses in einstmals abgeschotteten Gemeinschaften. Kriegszüge und Kopfjagden hatten über die Jahrhunderte dafür gesorgt, dass die einzelnen Dörfer weitgehend isoliert voneinander existierten. Oft wird eine Sprache nur von einem Dorf, also von wenigen hundert Menschen gesprochen.
Aber alle Bewohner am Sepik glauben an Geister und Mythen. Sie halten ihre Geschichte in Kunstobjekten fest. Und da sich die Dörfer so stark voneinander unterscheiden, ist auch die Kunst der Sepiklandschaft seltsam und vielfältig. Noch bis heute sind Forscher damit beschäftigt, die Geheimnisse zu entschlüsseln. Einige Objekte haben wir nach Berlin geholt. Sie erzählen von Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie lieben das Tanzen, das Inszenieren und das Geschichten erzählen. Die Geschichten möchten wir Euch weitersagen. Sie geben Einblicke in eine verborgene Welt, wie sie wundersamer nicht sein kann.