CANCELLED: Gestaltung durch die Blume? Was Kunsthandwerk und Botanik um 1900 verbindet (German text only)

Die Veranstaltung findet nicht statt.

Mit Angela Bösl, Bild Wissen Gestaltung

Technik, Architektur und Design lassen sich heute vielfach von der Pflanzenwelt, ihren Bauweisen, Materialien oder Bewegungsmechanismen inspirieren. So sind Oberflächen entwickelt worden, die sich wie ein Lotusblatt selbst reinigen können, Häuser werden gebaut, deren Stützglieder die Bauweise von Pflanzenstängeln zum Vorbild haben. Und auch für den praktischen Klettverschluss stand die Natur Pate. Aber nicht erst die Bionik und das Design des 21. Jahrhunderts haben sich Pflanzen zum Studienobjekt gemacht, um nach Strukturen und Funktionen zu suchen, die zur Entwicklung neuer Technologien oder zeitgemäßer Gestaltungslösungen beitragen könnten. Schon im späten 19. Jahrhundert lassen sich solche Bemühungen im Kunstgewerbe nachweisen.

Wie kam es zu diesem Aufeinandertreffen von Botanik und Kunstgewerbe und welche Aspekte waren es, die Blätter, Blüten und Stängel für die Herstellung von Gebrauchsgegenständen plötzlich interessant machten? Was haben die bekannten Pflanzenfotografien von Karl Blossfeldt mit dieser Entwicklung zu tun? Diesen Fragen will die Vorlesung nachgehen und anhand eines in Deutschland verbreiteten kunstgewerblichen Pflanzenstudiums zeigen, dass sich Ansätze der bioinspirierten gestalterischen Forschung und interdisziplinäres Arbeiten durchaus schon vor 1900 finden lassen.

Im Rahmen der Ausstellung „+ultra. gestaltung schafft wissen“