Konzert
England hat derzeit eine der abenteuerlichsten jungen Jazzszenen Europas. Gruppen wie das Portico Quartet oder Acoustic Ladyland heben den Londoner Jazz aus seinen Angeln. In jenen Zirkel der sogenannten „Jazz Misfits“ gehört auch das Quintett Led Bib um Drummer Mark Holub.
Bei Led Bib prallen verschiedene Aspekte westeuropäischer Lebenswirklichkeit jäh aufeinander. Die Struktur erinnert an die Knitting Factory Bands der neunziger Jahre, deren Songs oft wie akustische Flickenteppiche klangen. Ruppige Noise-Eruptionen lösen sich unvermittelt mit nachdenklichen oder gar romantischen Momenten ab. Doch der Nachdruck, mit dem dies hier geschieht, ist ein Ausdruck des 21. Jahrhunderts. So bezeichnen die Londoner Ihre spezielle Quersumme von Rock und Jazz auch nicht als Jazzrock, sondern als „Controlled Power“ – Understatement ist eben nicht ihr Ding.
Chris Williams – alto sax
Pete Grogan – alto sax
Toby McLaren – Fender Rhodes, piano
Liran Donin – bass, e-bass
Mark Holub – drums