Konzert

Gregory Porter // Joe Sample & NDR Bigband // Lizz Wright

Gregory Porter

Gregory Porter © Jim Lafferty

Gregory Porter

Spätestens seit er regelmäßig beim Lincoln Center Jazz Orchestra gastiert, hat sich der Name Gregory Porter in der Jazzwelt etabliert. Der junge Sänger stammt aus Los Angeles, lebt aber in Brooklyn. Sein äußerst flexibler Gesang bezieht sich ebenso auf Nat King Cole, Donny Hathaway und Joe Williams wie auf Stevie Wonder oder Kurt Elling. So findet er nicht nur überraschende Scharniere zwischen Blues, Jazz und Soul, sondern verbindet auch die großen Traditionen des amerikanischen Jazzgesangs: Porter kann ebenso überzeugend croonen wie mit ergreifendem Cry und renitenter Power das Erbe des Protestgesangs in die Gegenwart tragen.

Für sein 2010 erschienenes Debütalbum Water, mit überwiegend eigenen Songs, erhielt er von der amerikanischen Kritik deshalb nur Bestnoten. Aber auch ohne Porters Songbotschaften von Liebe und Protest würde allein die Überzeugungskraft seiner Stimme alles ausdrücken, was es in den Songs zu sagen gibt. Eine amerikanische Lebenswirklichkeit zwischen Aufstand und Alltag.

Power to the people!

Joe Sample & NDR Bigband ‘Children of the Sun’

Mit den Crusaders ist der Keyboarder Joe Sample weit über das Jazzlager hinaus zum Weltstar geworden. Sein Song Street Life war ein Riesenhit, mit Randy Crawfords One Day I’ll Fly Away erwies er sich auch für andere Interpreten als zuverlässiger Hit-Lieferant. Daneben nahm er mit so unterschiedlichen Bands und Musikern wie Canned Heat, Steely Dan, The Supremes, Miles Davis, Joni Mitchell, Eric Clapton oder Till Brönner auf.

Er gilt als Sunnyboy des amerikanischen Fusion-Jazz, doch das dem Namen nach ebenso sonnig anmutende Projekt Children of the Sun führt in eine ganz andere Richtung. Angeregt durch einen Besuch auf der Karibik-Insel St. Croix setzte sich Sample mit der Sklaverei, einem der dunkelsten Kapitel der Begegnung von Europa, Afrika und Amerika auseinander. Er selbst ist Nachfahre einer Sklavenfamilie und trägt diesen beklemmenden Konflikt in sich. Seit 1995 plante Sample dieses Projekt, jetzt bringt er es mit der NDR Bigband und Arrangements von Jörg Achim Keller zur Aufführung.

Lizz Wright

„Große Songs bieten mir die Möglichkeit, mit Herz und Seele auf Reisen zu gehen“, sagt Lizz Wright. Das Standing der amerikanischen Sängerin ist in Jazz- und Popkreisen gleichermaßen gut. Die Tochter eines Predigers kam im Südosten der USA schon früh mit den Wurzeln und Traditionen der Black Music in Kontakt. Ihre Affinität zu Blues, Gospel und Jazz hielt sie aber nicht davon ab, auf Tuchfühlung mit Folk, Rock und Avantgarde zu gehen. So suchte sie unter anderem die Zusammenarbeit mit Grenzgängern wie Chocolate Genius, Bill Frisell, der Rockband Calexico und Musikern von Bob Dylan.

Mit ihrem tiefen, rauen Timbre greift Lizz Wright Errungenschaften von Joni Mitchell und Cassandra Wilson auf. Wenn sie Gospel-Standards wie Amazing Grace singt, schwingt der Geist eines ganzen Jahrhunderts mit. Und doch ist es für sie keinerlei Widerspruch, zu Songs von Neil Young, Led Zeppelin oder den Beatles zu wechseln, denn nichts liegt Lizz Wright ferner, als sich den Vorgaben der Genre-Polizei zu fügen.

Gregory Porter

Gregory Portervocals
Chip Crawfordpiano
Aaron Jamesbass
Andrew Atkinsondrums

Joe Sample & NDR Bigband ‘Children of the Sun’

Jörg Achim Kellerconductor, arrangements
Joe Samplecompositions, piano
Thorsten Benkenstein, Ingolf Burkhardt, Claus Stötter, Reiner Winterschladentrumpet
Fiete Felsch, Peter Boltealto sax
Christof Lauer, Lutz Büchnertenor sax
Frank Dellebaritone sax
Nils Landgrentrombone, vocals
Dan Gottshall, Klaus Heidenreich, Stefan Lottermanntrombone
Ingo Lahmebass trombone
Stephan Diezguitar
Ingmar Hellerbass
Robert Ikizdrums
Marcio Doctorpercussion

Lizz Wright

Lizz Wrightvocals
Robin Macatangayguitar
Marvin Sewellguitar
Nick D’Amatobass
Jano Rixdrums