Konzert
Julia Holter, Steve Lehman, Eve Risser © Tonje Thilesen, Ken Micallef, Sylvain Gripoix
Julia Holter ist eine Singer-Songwriterin, die sich ihrer Musik mit dem Empfindungsvermögen einer Jazzmusikerin nähert. Sie wurde 1984 in Los Angeles geboren und besuchte eine auf Musik spezialisierte High School bevor sie am California Institute of Arts Komposition und bei Pandit Pashupati Nath Mishra in Varanasi, Indien, Gesang studierte. Sie spielt Klavier, Orgel, Cembalo und Schlagzeug und hat bisher vier Alben veröffentlicht. Zwischen dem ersten Album, das 2011 erschien, und dem jüngsten, „Have You in My Wilderness“ (2015) wurde ihr Publikum zunehmend größer und begeisterter. Ihre Darbietung ist theatral, ohne jedoch zu keiner Zeit die Intelligenz ihrer Songs verdeckt oder die Flexibilität des musikalischen Könnens hinter den Arrangements zu verdecken. Bei diesem Konzert werden exklusiv für das Jazzfest Berlin mehrere in Berlin lebende Streicher ihr Stammquintett ergänzen.
www.juliashammasholter.com
Der Saxofonist und Komponist Steve Lehman wurde 1978 in New York City geboren. Er ist in diversen Formaten zu hören, aber keines davon ist beeindruckender als das Oktett, in dem er die klanglichen Theorien erkundet, mit denen er beim Studium der Musik von Olivier Messiaen in Berührung kam. Die Komplexität dieser Theorien, die die Grundlage dessen bilden, was heute als „Spektralmusik“ bekannt ist, überlagert jedoch nie die emotionale Schlagkraft von Lehmans Kompositionen, die nicht nur für seine eigenen beweglichen Improvisationen einen Inspirationsrahmen bieten, sondern auch für die der Solisten Mark Shim und Jonathan Finlayson. Lehman, der vom „Guardian“ als „eine der richtungsweisenden Kräfte des Jazz des frühen 21. Jahrhunderts” beschrieben wird, wurde in der Kritikerumfrage von „Down Beat“ zum besten Jazzkünstler und zum besten Altsaxofonisten erkoren. Außerdem gab es in der gleichen Umfrage fünf Sterne für „Mise en Abîme“, das jüngste Album des Oktetts.
www.stevelehman.com
Die Pianistin und Komponistin Eve Risser, die 1982 in Colmar geboren wurde, ist Mitglied des französischen Orchestre National du Jazz und nahm mit diesem Orchester Alben auf, die der Musik von Robert Wyatt und Astor Piazzolla gewidmet waren. Sie studierte in Straßburg klassische Flöte und Improvisation, bevor sie nach Paris umsiedelte. Dort gründete sie 2015 das elfköpfige White Desert Orchestra, für das sie Freundinnen und Freunde vom Pariser Konservatorium engagierte, um die für ihre Abschlussprüfung komponierte Musik zu spielen. Priorität war für sie, wie sie „London Jazz News“ vor dem ersten öffentlichen Auftritt des Ensembles erzählte, „ein Gleichgewicht zwischen maskulinen und femininen Energien herzustellen“. Außerdem gelingt ihr eine faszinierende Balance zwischen Komposition und Improvisation. Über ihr eigenes Mitwirken sagt sie: „Ich werfe mich vor das Publikum, völlig ungeschützt“.
www.everisser.com
19:00
Julia Holter & Strings
Julia Holter keys, vocals
Devin Hoff double bass
Corey Fogel drums, vocals
Dina Maccabee viola, vocals
Danny Meyer saxophone
Ayumi Paul violin
Andreas Voss cello
20:00
Steve Lehman Octet
Steve Lehman alto saxophone, composition
Jonathan Finlayson trumpet
Mark Shim tenor saxophone
Tim Albright trombone
Chris Dingman vibraphone
José Davila tuba
Drew Gress double bass
Cody Brown drums
21:30
Eve Risser’s White Desert Orchestra
Eve Risser piano
Sylvaine Hélary flutes
Antonin Tri-Hoang saxophones, bass clarinet
Benjamin Dousteyssier bass clarinet, tenor saxophone
Sara Schoenbeck bassoon
Eivind Lønning trumpet
Fidel Fourneyron trombone
Julien Desprez electric/electro-acoustic guitars
Fanny Lasfargues electro-acoustic bass
Sylvain Darrifourcq drums