Konzert | Fokus Europa
(Polen)
„Let’s Dance“
Masecki / Rogiewicz: Ragtime © Bartek Zaborowski
Der polnische Pianist Marcin Masecki ist ein multiversierter Musiker, der als Grenzgänger zwischen Klassik, Jazz und Pop eingefahrene musikalische Rahmungen und Routinen subtil und schalkhaft wie überraschend aus den Angeln hebt (Scarlatti, Beethoven, Bach). Seine neueste Bestimmung Ragtime, die er zusammen mit dem jungen polnischen Schlagzeuger Jerzy Rogiewicz angeht, ist dem afro-amerikanischen Pianisten James P. Johnson (1894–1955) geschuldet, der bei Masecki in frühester Jugend einen unwiderstehlichen pianistischen Drang auslöste. James P. Johnson bildet mit seinem Stride-Piano-Stil eine Brücke zwischen Ragtime und Jazz. Gerade Maseckis im Klang trockene und beinahe mikroskopisch nüchterne Rekonstruktion von ‚Ragtime’ macht den inneren Swing spürbar, lässt mitunter an Bach denken, entzündet das Feuer der Freude und legt eine natürliche Verbindung zur Musik der schillernden russisch-polnischen Komponistin Faina Markowna Kwiatkowska (1914–1991) und anderen polnischen Rag-infizierten Musiker*innen der damaligen Zeit. Maseckis leicht stolprig-perkussionistische Spielweise erinnert an die Cembalo-Fassungen von Scott Joplin-Werken der französisch-polnischen Cembalistin Elisabeth Chojnacka (1939–2017) und bringt das Tanzbein in Bewegung.
Masecki / Rogiewicz: Ragtime bei YouTube
Masecki/ Rogiewicz @ BMC
Marcin Masecki piano
Jerzy Rogiewicz drums
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