Konzert / Video / Livestream | Jazzfest Berlin – Johannesburg – São Paulo

Quartabê // Mariá Portugal // Sibusile Xaba

Mariá Portugal // Sibusile Xaba // Quartabê

Mariá Portugal // Sibusile Xaba // Quartabê © Kristina Zalesskaya / Nqobi Temba / Ilana Bar

Das Quartett Quartabê aus São Paulo verbindet mühelos Improvisation, ausgefeilte Harmonien und poppige Prägnanz – hier in einer musikalischen Videoarbeit. Mitglied Mariá Portugal tritt beim Jazzfest Berlin 2021 zudem live in Berlin auf. Auch der Südafrikanische Sänger und Gitarrist Sibusile Xaba bewegt sich geschickt zwischen Tradition und Experiment, angetrieben von einer hochgradig intuitiven Sensibilität.

Videoarbeit aus São Paulo / ca. 10 min

Quartabê: „XXXX“

Seitdem Quartabê 2014 von mehreren Bandmitgliedern der brasilianischen Experimentalikone Arrigo Barnabé gegründet wurde, verbinden sie nonchalant ästhetische Ansätze mit betörender Grazie und Raffinesse. Die Gruppe – bestehend aus der Perkussionistin Mariá Portugal, den Klarinettistinnen Joana Queiroz und Maria Beraldo sowie dem Keyboarder Chicão – hat ihre zwei Alben den Kompositionen von Moacir Santos und Dorival Caymmi gewidmet, um ihnen neues Leben einzuhauchen. Auf dem Caymmi-Album abstrahiert Quartabê Linien und Fragmente von dessen Stücken in wilden, einfallsreichen Arrangements und vermischt geschickt Improvisation, brasilianische Rhythmen und überraschende Klangfarben mit einer verblüffenden Prägnanz, die kaum auf die Pop-Experimente schließen lassen, in die die Mitglieder außerhalb dieses Kontextes involviert sind. Der Beitrag der Gruppe zum Jazzfest Berlin ist aus einer digitalen Kooperation über räumliche Distanzen hinweg entstanden – eine symbolische Geste der physischen Trennung, die durch die Pandemie verursacht wurde und zudem der Tatsache geschuldet ist, dass Mariá Portugal seit einiger Zeit in Deutschland lebt. Vereint sind alle vier aber weiterhin in ihrer kontinuierlichen musikalischen Zusammenarbeit.

Mariá PortugalSchlagzeug
Joana QueirozKlarinette, Bassklarinette
Maria BeraldoKlarinette, Bassklarinette
ChicãoTasteninstrumente

Ricardo MoscaTonmischung
Carlos FreitasMastering
Thais TriveniKamera
Sóstenes MatusalémKamera
Amabile BarelKamera
Ellen TrennKamera
Bernhard RupprechtTonmeister (Mariá Portugal)
Manoela WrightProduktionsleitung
InsiranomeaquiRegie

Im Auftrag von Berliner Festspiele / Jazzfest Berlin in Zusammenarbeit mit Manoela Wright & Juliano Gentile

Dieses Konzert ist Teil von Jazzfest Berlin – São Paulo
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Livekonzert in Berlin / ca. 50 min

Mariá Portugal: „Erosão Viva“

Premiere

Die brasilianische Schlagzeugerin, Sängerin und Komponistin kam nicht mit leeren Händen, als sie Anfang 2020 als Improviser in Residence des Moers Festivals nach Deutschland zog. Im Gepäck hatte sie Tracks, die sie mit einigen Mitstreiter*innen in São Paulo eingespielt hatte. In den einsamen Monaten des Lockdowns entwickelte sie daraus ihr exzellentes Solodebüt „Erosão“: eine Sammlung eindrucksvoller, komplexer Stücke, die nicht nur ihre Qualitäten als Schlagzeugerin ausstellen, sondern auch ihre Fähigkeiten als Sängerin. Die Songs docken an die Sounds des modernen Brasiliens an: mit Arrangements, die sich immer wieder neu finden, und improvisierten Passagen, die Portugal zu kompositorischen Bausteinen weiterentwickelt hat. Einen Namen machte sie sich zuvor als Mitglied von Quartabê. Neues Material der Band wird als Videobeitrag unmittelbar vor Portugals Live-Set zu erleben sein. Die Saxophonistin Angelika Niescier, der Tubist Carl Ludwig Hübsch und der Elektronikkünstler Korhan Erel, die zu den besten Improvisator*innen Deutschlands gehören, interpretieren beim Jazzfest Berlin gemeinsam mit Portugal das Material von „Erosão“ zum ersten Mal live.

Mariá PortugalSchlagzeug, Perkussion, Gesang
Angelika NiescierSaxofon
Filipe NaderSaxofon
Heidi BayerTrompete
Moritz WespPosaune
Carl Ludwig HübschTuba
Reza AskariBass
Korhan ErelElektronik, Klangbearbeitung

Dieses Konzert ist Teil von Jazzfest Berlin – São Paulo
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Livestream aus Johannesburg / ca. 30 min

Sibusile Xaba introduces IzangoMa

Premiere

Eine der eigenwilligsten und unberechenbarsten Kräfte Südafrikas, Gitarrist und Sänger Sibusile Xaba, erweitert und verzerrt das Erbe des Malombo-Pioniers Philip Tabane und stellt die Zulu Tradition von Maskandi auf den Kopf. Der virtuose Gitarrist wählt beharrlich kaum betretene Pfade und spielt saubere Tonlinien, die sich in plötzlichen Knoten verheddern, in pulsierendem Pointillismus aufrollen und zu beißenden, ungewöhnlichen Harmonien zusammenballen. Seine Stimme fühlt sich weniger wie ein Instrument an als wie eine Naturgewalt, die seinen Gitarrenlinien mit gebrochenen Versen, Lauten und seltsam intuitiven scat-artigen rhythmischen Ausbrüchen folgt oder mit ihnen kollidiert. Doch trotz seiner Exzentrik spielt Xaba gut mit anderen zusammen und lässt sich auf einen vielschichtigen Improvisationsaustausch mit denjenigen ein, die mutig genug sind, mit ihm zu kollaborieren. Sein Jazzfest Berlin-Debut verspricht eine neue Richtung einzuschlagen, indem Xaba von der Gitarre zu den Tasten wechselt und eine 14-köpfige Band mit mehreren Perkussionist*innen und Sänger*innen anführt.

Sibusile XabaLead-Gesang, Gitarre, Keyboard
Khanyisile MtshobileHintergrundgesang
Neo LeokaHintergrundgesang
Fakazile NkosiHintergrundgesang
Sakhile TwalaBass
Thabelo KhamisiKeyboard
Ashley KgaboSynth/Analogue Sounds
Malusi MasiaAlt- & Tenorsaxofon
Jack McwabeTrompete
Mthokozisi MazibukoCongas
Yao Gatorwobuna AgbodohuDjembe
Soares BrunoDjembe & Doom Doom
Marino SaideTufa
Virgilio AbdalaGitarre

Dieses Konzert ist Teil von Jazzfest Berlin – Johannesburg