Konzert
Isaiah Collier & The Chosen Few © Sonny Dayes
Der Saxofonist Isaiah Collier repräsentiert sowohl im Duo mit Schlagzeuger James Russell Sims als auch mit seinem Quartett The Chosen Few eine neue Generation des Chicago Jazz – und transformiert die tiefe Spiritualität von John Coltrane und Pharoah Sanders in eine energiegeladene Performance, die in die Beine geht.
(US)
Der Saxofonist Isaiah Collier gehört zu einer neuen Generation von Musiker*innen aus Chicago, denen die Grenze zwischen „drauf“ und „draußen“, inner- oder außerhalb der musikalischen Konvention, egaler ist denn je. Gefördert von Saxofonist und AACM-Mitglied (Association for the Advancement of Creative Musicians) Ernest Dawkins, blickt Collier bereits auf zahlreiche Erfolge zurück, darunter das 2020 erschienene Album seines Quartetts The Chosen Few, das nach wie vor große Beachtung findet. Das Album wurde an John Coltranes Geburtstag im Rudy Van Gelder Studio aufgenommen, wo Trane einst viele seiner besten Alben einspielte, und ist von dessen Klassiker „A Love Supreme“ (1965) inspiriert. Es beginnt mit einer ausgedehnten Meditation, die in vier rasante Sätze übergeht – ein schweißtreibendes Abarbeiten an modalen Themen, das ebenso sehr an die glühende Energie des frühen Pharoah Sanders erinnert wie an Coltranes ekstatisches Spiel. Inmitten der unerbittlichen Intensität, die die Gruppe an den Tag legt, birgt die Aufnahme Momente der Ruhe, in denen das klare Spiel des Pianisten Mike King – beim Festival vertreten durch Julian Davis Reid – im besten Sinne an McCoy Tyner erinnert. Vor kurzem hat das Quartett, zu dem auch der Bassist Jeremiah Hunt gehört, mit dem Schlagzeuger James Russell Sims eine zusätzliche Kraftquelle gefunden, die Collier zu neuen Höhen treibt und eine Komplexität entfesselt, die die Musik in die Nähe von Kamasi Washington rückt. Collier und Sims eröffnen das Konzert mit einem Duo-Set unter dem Namen I AM und knüpfen damit an die erfolgsgekrönte Zusammenarbeit Colliers mit Drummer Michael Shekwoaga Ode unter demselben Namen an.
23:00 / Deutschlandpremiere
(US)
Isaiah Collier – Sopran- und Tenorsaxofon
James Russell Sims – Schlagzeug
23:20
(US)
Isaiah Collier – Sopran- und Tenorsaxofon
James Russell Sims – Schlagzeug
Jeremiah Hunt – Kontrabass
Julian Davis Reid – Klavier