Konzert | Klavier solitär

Bouwhuis, van Zeeland, Bächli, Schneider, Radermacher, Werder

Insgesamt zwölf pianistische Hände werden an zweiten Samstag Nachmittag der Maerzmusik die akustische Begegnung von zwei wichtigen zeitgenössischen Komponisten realisieren, die ein mit außergewöhnlichem musiktheoretischen Wissen fundiertes Komponieren verbindet. Bei beiden sind theoretisches Denken und kompositorischer Ansatz eng verwoben. Von dem niederländischen Komponisten Cornelis de Bondt, der in Deutschland leider nur wenig bekannt ist, wird das Stück „De namen de Goden“ für vier Hände und Live-Elektronik zu hören sein, von dem amerikanischen Komponisten James Tenney „Bridge“ für zwei Klaviere in mikrotonaler Stimmung zu jeweils vier Händen. Die Live-Elektronik im ersten Stück und die mikrotonale Stimmung im zweiten führen weg von der dem Ohr vertrauten, mit der Klaviatur mechanisch zu erzeugenden, traditionell wohltemperierten Klanglichkeit. Auf den Vater der wohltemperierten Klavierliteratur und die harmonischen Grundbausteine der Tonsprache gleichwohl Bezug nehmend, sind doch die Ergebnisse der beiden Komponisten, die harmonischen Abtönungen, sehr verschieden geartet.

Bei de Bondt bestimmen die von den Pianisten zu bedienenden elektronischen Prozessoren u. a. mit einer kaum noch zu kontrollierenden zeitlichen Präzision den Rauhigkeitsgrad der weiterverarbeiteten Klavierklänge. Bei Tenney entsteht die harmonische Ausweitung durch einen Eingriff in die Stimmung der Konzertinstrumente selbst. So werden außer den zwölf herausragenden Händen der Pianisten wohl auch noch drei Konzertflügel für die musikalische Begegnung auf der Bühne zu erwarten sein.

Programm

Cornelis de Bondt
De Namen de Goden
für zwei Klaviere und Live Elektronik (1990 – 1992)
Deutsche Erstauffführung

James Tenney
Bridge
für zwei Klaviere in mikrotonaler Stimmung zu je vier Händen (1984)
Deutsche Erstauffführung

In Kooperation mit der Akademie der Künste, Gaudeamus Foundation und MuziekGroep Nederland