Konzert | Interkultur
Der Begriff „soundalike“ wird von der Film- und Werbemusikindustrie bewusst eingesetzt für Stücke, die ähnlich, aber eben nicht gleich klingen wie die urheberrechtlich geschützte Musik – er dient also zur Umgehung von Urheberrechten. „Soundalike“ ist demnach eine marktpolitische Strategie. Sie wird aber auch zu einem konkreten künstlerischen Vorgang, der auf dem Festival MaerzMusik erstmals neu, nämlich durch die Anwendung einer eigens entwickelten Software, verstanden wird. Musik erklingt hier nicht genrehaft, sondern als ein authentisches Phänomen.
Zur Aufführung kommen neue Stücke von Peter Ablinger, Christian von Borries und Michael Iber. Erstmals wird die Neue-Deutsche-Welle Band Der Plan mit Orchester spielen.
Die Unschärfe zum Original zieht sich als strategischer roter Faden durchs Programm, oder, wie Moritz Reichelt von Der Plan formuliert hat, „das Urheberrecht ist der juristische Goldstandard des Kapitalismus“.
1.Teil: Peter Ablinger
Orchester und Rauschen 1 – 6 (2006)
1. Strawinski, 2. Schönberg, 3. Boulez, 4. Stockhausen, 5. Ligeti, 6. Nono (2006) UA
2.Teil: Christian von Borries mit Michael Iber
Transvisions (2006) UA
3.Teil: Der Plan v.4.2
Copyright Slavery (2005) Live Version mit Kinderchor sowie zwei neue Stücke mit Orchester UA
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt (Oder)
Berliner Kinderchor
Der Plan v.4.2
Christian von Borries – Konzept und Leitung
Michael Iber – Software-Entwicklung und Tonsteuerung
Peter Ablinger – Tonsteuerung
Martin Hossbach – Produktion
Ein Projekt von Christian von Borries mit Peter Ablinger, Michael Iber und Der Plan in Koproduktion mit MaerzMusik | Berliner Festspiele, in Zusammenarbeit mit Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt (Oder) und Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie Ilmenau, gefördert durch Hauptstadtkulturfonds