Intervention

Topographies of Hearing: Bonds

Jessica Ekomane

Ausschnitt einer anatomischen Zeichnung des Innenohrs.

Topographies of Hearing © Hein Nouwens / iStock

Mit der Intervention „Bonds“ hinterfragt Jessica Ekomane unsere Zeitwahrnehmung und wie sie sich konstruiert: Drei traditionell die Uhrzeit verlautende oder spezielle Ereignisse markierende Glockenspiele im öffentlichen Raum Berlins werden von der Komponistin aktiviert und umfunktioniert.

Weitere Veranstaltungen zu Topographies of Hearing: Bonds

Freitag 22.3., 17:00, Carillon in Berlin-Tiergarten
Samstag 23.3., 17:00 Carillon der Parochialkirche
 

Bonds: Intervention am Turmglockenspiel
Jessica Ekomane und Anna Kasprzycka im Gespräch

ZumInterview in der Berliner Festspiele Mediathek

 

Abendprogamm Topographies of Hearing

Das Schaffen der Komponistin und Computermusikerin Jessica Ekomane baut auf der Vermittlung zwischen Kontrasten und der Hinterfragung von kulturellen und sozialen Normen auf. Im Rahmen von „Topographies of Hearing“ dient ihre Arbeit „Bonds“ als Intervention im öffentlichen Raum. Sie bedient sich der Glockenspiele im Tiergarten nahe dem Haus der Kulturen der Welt und der Parochialkirche. Während diese repräsentativen Klangwahrzeichen gemeinhin die Funktion ausüben, die Stunden des Tages und Ereignisse zu verkünden, werden sie durch die Intervention anders verwendet: Durch sie drückt sich die Möglichkeit einer anderen individuellen sowie kollektiven Zeitwahrnehmung aus. Ekomanes Arbeit liefert Impulse für persönliche Affekte und soziale Dynamiken, die über die ästhetische Erfahrung hinaus eine tiefere Auseinandersetzung mit Hörgewohnheiten anstoßen.

„Topographies of Hearing“ ist eine von MaerzMusik initiierte Reihe von Klanginstallationen, Konzerten und Langzeit-Kompositionen, die Fragen nach immersiven Klangbegegnungen und deren Erfahrung jenseits von Konzert- und Aufführungsräumen stellt. Das Festival lädt Audrey Chen, Hugo Esquinca, Christina Kubisch, Jessica Ekomane und Miya Masaoka dazu ein, in der Library im Haus der Berliner Festspiele, in der Akademie der Künste, im SAVVY Contemporary und an weiteren Orten in Berlin ortsspezifische Soundarbeiten zu schaffen, die sich mit akustischen Bildern und Szenografien des Ohrs auseinandersetzen. Die Arbeiten untersuchen das Verhältnis zwischen Publikum und Raum. Durch Live-Konzerte und Aufführungen, die zu spontanen oder vorher festgelegten Zeiten während des Festivalzeitraums organisiert werden, begleiten sie die MaerzMusik sowohl als immersive Räume des Zuhörens als auch als kollektive Erfahrungen, die die Politiken des Zuhörens im Gegensatz zum westlichen Kontext eines Konzertsaals oder der Sterilität von Ausstellungsräumen auf den Prüfstand stellen. Physiologische Beschränkungen – sitzend, frontal, verrenkt – werden in neue Bereiche des Komponierens und Aufführens von Musik und Klang verwandelt. Wie können wir unsere Bewegungen zum Klingen bringen? Wie formt der Raum unseren Klang? Welchen klanglichen Abdruck hinterlassen unsere – menschlichen – Körper? Und was können Klänge, die vor uns da waren, uns über unsere Vergangenheit erzählen, unser Heute und Morgen choreografieren.

Programm

Hanne Darboven
Opus 25 A 'Ludwig Van Beethoven' (1988)

Jessica Ekomane Komposition und Kuration
Anna Kasprzycka Carillon

 

Gefördert durch

Mit freundlicher Unterstützung durch das Stadtmuseum Berlin – Museum Nikolaikirche