Kyiv Symphony Orchestra

Nach einem gefeierten Auftritt im vergangenen Jahr ist das Kyiv Symphony Orchestra erneut zu Gast in der Philharmonie Berlin, seit 2023 steht es unter der offiziellen Schirmherrschaft der Berliner Philharmoniker. Das Orchester aus Kiew tritt in den bedeutendsten europäischen Konzertsälen auf und wurde mit seinem Chefdirigenten Luigi Gaggero erst kürzlich mit dem renommierten Preis der Fondation Prince Pierre de Monaco ausgezeichnet. Für ihr Gastspiel in der Philharmonie Berlin hat die ukrainische Formation die Fünfte Symphonie von Mychajlo Werbyzkyj aufs Programm gesetzt, der in seiner Heimat vor allem als Komponist der ukrainischen Nationalhymne bekannt ist: 1865 erschien seine Vertonung des drei Jahre zuvor veröffentlichten Gedichts „Schtsche ne wmerla Ukrajina“ – Noch ist die Ukraine nicht gestorben – des ukrainischen Ethnografen Pawlo Tschubynskyj, der wegen „schädlichen Einflusses“ damals für sieben Jahre in die nordrussische Hafenstadt Archangelsk verbannt wurde. Nach Werbyzkyjs Symphonie, die mit einer beschwingten „Kolomejka“ ausklingt – einem wirbelnden Kreistanz, der vom karpato-ukrainischen Bergvolk der Huzulen gepflegt wurde –, folgt Robert Schumanns symphonisches Cellokonzert, von dessen „Wohlklang und tiefer Empfindung“ schon Clara Schumann begeistert war. Solist ist Ludwig Quandt, Erster Solocellist der Berliner Philharmoniker. Letztes Stück des Programms ist Ludwig van Beethovens Fünfte Symphonie, die unüberhörbar von den Idiomen der französischen Revolutionsmusiken beeinflusst wurde und in visionärer Dramaturgie vom „Dunkel zum Licht“ führt.