Tanz
Eun-Me Ahn
Europäische Erstaufführung
Uraufführung: 2. Mai 2025, Sejong Center for the Performing Arts, Seoul
Post-Orientalist Express © Eun-Me Ahn
Die südkoreanische Choreografin Eun-Me Ahn, bekannt für ihre farbenfrohen und dynamischen Arbeiten, sucht in „Post-Orientalist Express“ mit ihrem Ensemble nach neuen hybriden kulturellen und choreografischen Identitäten – jenseits von externen Zuschreibungen und internalisierten Stereotypen.
In ihrer neuesten Arbeit „Post-Orientalist Express“ wirft die südkoreanische Choreografin Eun-Me Ahn einen scharfsinnig-spielerischen Blick auf romantisierte westliche Vorstellungen von Asien und erforscht, wie solche Klischees gebrochen werden können, um eine überzeugende und realistische Darstellung zeitgenössischer asiatischer Kultur zu erreichen. Wie wirkt sich der Orientalismus, ein Diskurs, in dem der „aufgeklärte Westen“ den „mysteriösen Orient“ beschreibt, auf die Identität asiatischer Künstler*innen aus? Inwiefern haben sie diesen Diskurs verinnerlicht, was bedeutet er für ihre Auseinandersetzung mit Tradition und zeitgenössischer Kunst, für ihren künstlerischen und tänzerischen Austausch innerhalb Asiens? Und wie könnte eine Begegnung zwischen Ost und West neu definiert werden?
Gemeinsam mit ihrem Ensemble sucht Eun-Me Ahn nach Wegen zwischen postkolonialen Schuldgefühlen in westlich geprägten Ländern und revanchistischen Tendenzen auf dem asiatischen Kontinent. Mit ihrer farbenfrohen und lebensbejahenden Bildersprache stellt sie romantisierende Klischees neben Elemente aus Legenden und Popkultur und unterstreicht so ihre inhärenten Widersprüchlichkeiten. Ein einzigartiges Bewegungsvokabular erschließt Kostüme und Musik aus unterschiedlichen traditionellen und neo-traditionellen Kulturen neu und interpretiert sie aus zeitgenössischer Perspektive. Veraltete Unterscheidungen zwischen Tradition und Moderne werden ausgeräumt – eine Suche nach einer neuen, hybriden Identität beginnt.
Die Choreografin Eun-Me Ahn beschäftigte sich mit traditionellem koreanischem Schamanismus, studierte Tanz in Seoul und New York und war eine langjährige Freundin von Pina Bausch. 2018 wurde sie Associated Artist am Pariser Théâtre de la Ville. In Europa wurden vor allem ihre Arbeiten „Dancing Grandmothers“ (2011), bei der Tänzer*innen aus mehreren Generationen gemeinsam die Resilienz und Lebensfreude südkoreanischer Frauen feiern, und „Dragons“ (2021) sehr positiv aufgenommen. „Post-Orientalist Express“ entstand in Seoul und feierte Anfang Mai 2025 dort Premiere.
Eun-Me Ahn – Künstlerische Leitung, Choreografie
Young-Gyu Jang – Musik
Jinyoung Jang – Lichtdesign
Taeseok Lee – Videoregie
Eun-Me Ahn – Bühnenbild, Kostüme
Jimyung Kim – Inspizienz
Geun-Jun Changwoo-Michael Lim – Meta-Dramaturgie
Yunkwan – Design Kostümproduktion
Dongyoung Kim – Requisitenproduktion
Jean-Marie Chabot (Gadja Productions) – Produktion
Sungbin Kim – Assistenz Produktion
Eun-Me Ahn, Hyekyoung Kim, Yongsik Moon, Uiyoung Jung, Deokyeong Kim, Gaon Han, Jeonghwan Oh, Hyeonseo Lee, Seyeon Kim
Eine Produktion der Eun-Me Ahn Company
Eine Koproduktion von Sejong Center for the Performing Arts, Berliner Festspiele, Théâtre de la Ville – Paris, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Théâtre d’Orléans / Scène Nationale
Mit Unterstützung von Dance Reflections by Van Cleef & Arpels