Nourishing causes

Kochworkshop, lebendige Erinnerung und die Andenregion als Medium und Methode im kollektiven Widerstand

Ein Projekt von und mit Dalís Pacheco Salcedo und Gudelia Salcedo Cárdenas

26. & 27.6.2025, 16:00–19:00
28.6.2025, 16:00–20:00

Sprachen: Englisch & Spanisch
Ort: Club de Baile, Haus der Berliner Festsiele
Preis: Kostenlos, Anmeldung erforderlich: inscripciones@clubdebaile.xyz 
Zielgruppe: Mitwirkende in Sozialprojekten und an Gemeinschaftsküchen Interessierte.
Keine Vorkenntnisse erforderlich, nur Respekt, Bereitschaft, sich zu engagieren und Lust am gemeinsamen Kochen.

In Zeiten von Inflation, Knappheit, Repression, Genozid, Naturkatastrophen, Vertreibung und Blockaden, wird Ernährung zum eminent wichtigen, politischen Handeln. Gutes Essen ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um unsere Communities zu schützen, Gemeinschaft(en) zu erhalten, uns zu (er)nähren und dauerhaft Widerstand zu leisten.

Essen spielt eine elementare Rolle in kommunalen Dynamiken, insbesondere da, wo Menschen unter widrigen Umständen ums Überleben kämpfen. Essen ist Nahrung, Refugium, Begegnung, Genuss und ein Fest. 
Drei Tage lang laden Dalís Pacheco Salcedo und Gudelia Salcedo Cárdenas, Mutter und Tochter, zu einem Workshop, um mit uns die Küche als Ort kollektiver Organisation und Aktion zu nutzen. Wir werden in großem Stil kochen und dabei Tradition, Erinnerung und Gemeinschaft miteinander verbinden. Wir werden uns mit den andinen Zutaten der peruanischen Küche, ihrer Rolle in der Welternährung und ihrer Verbindung zu territorialen Kämpfen und Befreiungsprozessen beschäftigen. Wir teilen Techniken, Wissen, Geschichten und Aromen und überlegen gemeinsam, wie wir über diese Kunst Verbindungen zueinander aufbauen und in verschiedenen Kontexten würdige Alternativen zur Ernährung schaffen können.

Das Wissen unserer Kulturen ist weder Schmuckwerk, noch will es der Befriedigung der Neugier oder dem Konsum Anderer dienen. Es ist ein lebendiges, zutiefst politisches Wissen, ein fundamentaler Faktor für den Erhalt unserer Lebensformen. Wir alle verdienen es, gut zu essen.

Die drei Tage im Atelier werden jeweils Theorie- und Praxisteile umfassen. Wir werden täglich ungefähr siebzig Mahlzeiten kochen.

Die Moderatorinnen

Dalís Pacheco Salcedo, interdisziplinäre Künstlerin und Kulturmanagerin aus Peru, lebt seit 2015 in Berlin. Ihre Projekte erkunden individuelle und kollektive Emotion und bewegen sich zwischen Fiktion und Dokumentation. Pacheco Salcedo arbeitet mit analogen und digitalen Formaten und hinterfragt in ihren Experimenten und vielfältigen Prozessen immer wieder die koloniale, kapitalistische, patriarchalische und ableistische Logiken.

Gudelia Salcedo Cárdenas ist Autodidaktin in der kulinarischen Forschung, Köchin, Managerin, ex-Gewerkschaftsführerin und Familienoberhaupt. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in der Andenstadt Muquiyauyo im Mantaro-Tal im zentralen Hochland von Peru. Heute lebt sie in Lima. Seit 33 Jahren leitet Salcedo Cárdenas ihr peruanisches Restaurant, in dem sie einheimische Zutaten wiederentdeckt, traditionelle Rezepte neu interpretiert und regionale Aromen zur Geltung bringt. Persönliche und kollektive Entwicklung sind in ihren Teams und Gemeinschaftsprojekten stets ein relevanter Faktor.